Cover Les Égarés

Album info

Album-Release:
2023

HRA-Release:
31.03.2023

Album including Album cover Booklet (PDF)

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Formats & Prices

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FLAC 88.2 $ 14.50
  • 1 Ta Nyé 04:30
  • 2 Izao 08:21
  • 3 Amenhotep 05:15
  • 4 Orient Express 05:52
  • 5 La Chanson des Égarés 07:00
  • 6 Esperanza 03:46
  • 7 Dou 06:09
  • 8 Nomad's Sky 05:10
  • 9 Time Bum 02:36
  • 10 Banja 05:41
  • Total Runtime 54:20

Info for Les Égarés

Vital, neugierig und progressiv: „Les Égarés“ ist mehr als ein Musikalbum. Es ist ein Spielplatz und Ort der musikalischen Zusammenkunft, besiedelt von zwei außergewöhnlichen Paaren, die für Genre-Experimente und deren Überschreitungen stehen: Der führende afrikanische Kora-Spieler Ballaké Sissoko und der Cellist Vincent Segal auf der einen, „das französische Spitzen-Duo (3sat), der Akkordeonist Vincent Peirani und der Sopransaxofonist Emile Parisien auf der anderen Seite.

Gemeinsam macht zwei plus zwei nicht vier, sondern eins. Denn dieses ungewöhnliche Quartett bildet eine Einheit des Geistes, aus der ein einziger, fließender Klang entspringt. Ihr Zusammenspiel verachtet jede Form von egoistischem Konkurrenzdenken. Alle Teilnehmer stellen sich in den Dienst eines gemeinsamen musikalischen Werts. Weder Jazz noch traditionelle Volksmusik, weder Kammermusik noch Avantgarde für sich ist das, vielmehr von allem etwas und alles auf einmal. Damit ist „Les Égarés“ die Art von Album, die das Ohr zum wichtigsten Instrument macht, ein Album, in der sich Virtuosität in einer besonderen Kunst der Komplizenschaft ausdrückt und wo aus der simplen aber anspruchsvollen Idee des gegenseitigen Zuhörens ein hinreißendes vierstimmiges Lied entspringt.

Alles begann mit einem Gipfeltreffen, hoch oben auf einem Hügel mit Blick über Lyon. Im Juni 2019, beim „Les Nuits de Fourvière“ Festival, kamen Sissoko, Segal, Peirani und Parisien erstmals zusammen. Sie schlossen einen Pakt: Nie sollten Planungen und Proben den Vorrang vor dem spontanen Schöpfungsmoment bekommen. Um des Vergnügens willen begannen sie zu jammen. Die Musik floss wie eine Quelle, frisch und klar. „Diejenigen, die sich verirrt haben“ („Les Égarés“), hatten zusammengefunden und formten von nun an ein Quartett. Drei Jahre im Aufnahmestudio war es denn auch genauso wie beim ersten Mal: ein spontaner Austausch von Impulsen, Ideen und Know-how: Vier inspirierte Künstler beseelt von dem Wunsch, sich in der Musik zu unterhalten.

Von den ersten Tönen an war alles in Bewegung, vibrierend. Keine Überraschung: Niemand unter diesen vier Freigeistern mag es, gefangen zu sein, sei es in einer bestimmten Rolle, einem bestimmten Stil oder einem Klang, auf den ihr Instrument so leicht festgelegt werden könnte. Jeder Musiker brachte Stück-Ideen mit ins Studio, die in einer akustischen Live-Umgebung zum Leben erweckt wurden: Man nehme zum Beispiel Sissokos „Ta Nyé“ und „Banja“ aus dem Kanon der westafrikanischen Mandika, die wie Start- und Ziellinien den von Les Égarés eingeschlagenen Weg markieren: Zwei Kora-Melodien, die wie von Echos der anderen Instrumente umhüllt und subtil weitergetragen werden. Ein Hauch von Armenien kleidet die ersten Takte von „Izao“ ein, einem Stück, das über die Türkei in Richtung Transsilvanien gleitet, untermauert von einem pulsierenden Bass. „Amenhotep“ setzt eine langsame, aber bestimmt aufsteigende Spirale in Gang, eine Coltrane-artige Trance, die den ineinanderfließenden Atem von Akkordeon und Saxophon in die Höhe treibt. „Dou“ weckt Erinnerungen an einen uralten Blues, die Anmutung eines Wiegenlieds entsteht. Das Titelstück „La Chanson des Égarés" entspringt diesen unwiderstehlichen melodischen Kadenzen, die, wie es Vincent Segal ausdrückt, „einem im Kopf herumschwirren, wenn man geht, ohne zu wissen wohin, sich treiben lässt und sich dem Vergnügen des Verlorenseins hingibt“ - ein Vergnügen, das für sich genommen die Philosophie dieses Albums zusammenfasst. Themen, die aus fremden Quellen entliehen sind, werden auf ähnliche Weise transzendiert: „Esperanza", ein Klassiker des Akkordeonisten Marc Perrone, klingt wie eine Cumbia, gleichzeitig wach und sanft. Ihre akustische Coverversion des „Orient Express“ von joe Zawinul büßt nichts von der Eindringlichkeit und dem ansteckenden Groove des Originals ein, dient vielmehr aber als Sprungbrett für solistische Exkursionen von schwebender Leichtigkeit.

Ohne jede Effekthascherei vollbringen die vier Verschworenen eine ganze Reihe von versteckten Heldentaten. „Les Égarés“ ist eine Aufnahme, die es schafft, sich lustvoll zu verlieren und nicht mehr unterscheiden zu können, wer was tut in der intimen Verflechtung der einzelnen Stimmen; eine Aufnahme des achtsamen Miteinanders und genussvollen Davondriftens. Mit feiner Intelligenz und kühner Eleganz: „Ich habe noch nie ein Album in so einer Atmosphäre aufgenommen", sagt Vincent Peirani. „Keiner von uns hat etwas ‚vorgeführt‘, sodass die Musik viel kommuniziert, ohne dass man sie je „erzählen“ muss. Keiner von uns besaß die Wahrheit vorher: Wir haben sie nur gemeinsam gefunden.“ Les Egares – vier Musiker, zwei Paare, eine Einheit, verloren in der Schönheit des gemeinsamen Musizierens.

Ballaké Sissoko, Kora
Vincent Segal, Cello
Emile Parisien, Sopransaxophon
Vincent Peirani, Akkordeon, Akkordeonina




Sissoko Segal
After the success of Djourou, the Malian virtuoso returns for an intimate tête à tête with his kora – intimate yet simple and majestic. On his last album Djourou, Ballaké Sissoko explored new horizons by inviting musicians as varied as Salif Keita, Arthur Teboul (Feu! Chatterton), Camille, Oxmo Puccino, Vincent Segal and Patrick Messina, Piers Faccini to collaborate with him. The highly praised release was a demonstration of the art of musical conversation, Ballaké style, that plaited new strands into the long cord or ‘djourou’ that links him to other musicians and to the history of the kora. There’s no doubt that Ballaké owes his taste and talent for the musical encounter to his consummate listening skills. But they’re also the fruit of the long conservations he never tires of having with his own instrument.

During these strange and paradoxical ‘solitary dialogues’, he makes his kora speak and reacts to the emotions it arouses in him, letting his imagination and his fingers fly off to landscapes that are both magnificent and unknown. It’s there that his qualities as an improviser can be accurately measured, qualities that he began cultivating long ago in the shadow of the venerable elders of the Instrumental Ensemble of Mali, when he was still a young boy. Taking time off from the Djourou sessions, Ballaké recorded these eight instrumental pieces in the intimate confines of the Chapelle Sainte-Apolline in Belgium. Together they proclaim, without need for further evidence, the heights of mastery and freedom that this discreet giant of global music has scaled in his forty-year-long career.

Though two of the pieces also feature on Djourou, the new album gathers together all eight of them in a musical conversation between a master, made of flesh and spirit, and his ‘double’, made of string and wood. It’s a captivating, intimate and authentic testament, recorded in one afternoon, in which Ballaké takes us on a journey, a meandering trip full of majesty that borders on the sacred and touches serene meditative uplands as well as plains criss-crossed by Manding warriors straight out of the epics of a country of whom they are the pride. Ballaké is that country’s best ambassador. He was recently invited by the famous COLORS studio in Berlin to play ‘Nan Sira Madi’, the song that opens the new album. As for the title ‘A Touma’, take it to mean ‘this is the moment’: the moment for Ballaké to share the fruits of his maturity, and for us to discover and be blown away.

Parisien Peirani
Like all popular music, jazz is associated with strong personalities. International recognition of accordionist Vincent Peirani rests on that essential, fundamental quality. His musical charisma, his very distinctive creative skills, his unique approach to his art – all of which are the fruit of a very open, unblinkered attitude – strike the listener immediately.

After brilliant studies in classical music (many international awards), his dive into the world of jazz received the seal of success from the start and was crowned at the Victoires du Jazz in 2014 (“Revelation”) and 2015 (“Artist of the Year”). Vincent Peirani has the ability to turn everything he touches into gold: in jazz, of course (his own projects, but also collaborations with Daniel Humair, Michel Portal, and others), but also in chanson (Sanseverino, Les Yeux Noirs), film music (composer for Mathieu Almaric’s Barbara in 2017), and so on. Whatever the style, the public follows: in his performances, he creates a balance between the relatively straightforward (inventive revivals of well-known themes) and a blessed unexpectedness, with art music and popular music very close to each other, a sign of great artistry.

The man who, ten years ago, completely renewed the language of the accordion (and continues to do so) has become a major artist, whose uninhibited, cosmopolitan view of music and sense of instrumental combination and colour, enable him to bring that rare and precious magical touch to everything he does.



Booklet for Les Égarés

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