Gisle Torvik


Biographie Gisle Torvik

Gisle Torvik
Gisle Torvik
Über 20 Jahre ist der Tag nun her, an dem sich Gisle Torviks Leben für immer änderte. Er war ein ganz normaler Teenager aus Torvikbygd in Hardanger, Norwegen, als er, halb aus Langeweile, halb aus Neugier, im elterlichen Speicher stöberte und dabei eine alte Höfner Gitarre fand. Sein Vater wollte ihm ein paar Akkorde beibringen, aber der 18jährige, fasziniert von dem Instrument, hatte natürlich seinen eigenen Kopf: „Ich wollte immer nur Solos spielen, so wie Mark Knopfler.“ Seine Sturheit hat sich ausgezahlt, heute gehört Gisle Torvik zu den großen Hoffnungen des norwegischen Jazz und gilt als einer der besten Jazz-Gitarristen Skandinaviens. Und übrigens, ein paar Akkorde hat er in der Zwischenzeit auch gelernt.

Sein neues, drittes Album beeindruckt vor allem durch seine Bandbreite. Der Titel „Tranquil Fjord“ lässt auf typisch skandinavische, kontemplative Klangmalereien schließen und tatsächlich beherrscht Torvik diesen Stil bis zur Perfektion. Viele Lieder laden zum innerlichen Verweilen ein, während man sich im perlenden Wohlklang von Gisle Torviks warmen Gitarrensound entspannt. Torvik und sein großartig eingespieltes Trio haben jedoch noch einige andere Farben auf der Soundpalette und damit sind sie auf „Tranquil Fjord“ alles andere als sparsam. So ist man oft gedanklich noch am „friedlichen Fjord“, den der Albumtitel beschwört, wenn einen flotter Bebob und drängende Blues Anklänge zurück ins Jetzt holen. Ein Kritiker bemerkte einmal richtig, das Torvik Trio sei im amerikanischen Jazz genauso zu Hause wie im skandinavischen.

Es ist Torviks unverwechselbaren Stil und seiner herausragenden Technik, dem Zusammenspiel der Musiker und der einfühlsamen Produktion zu verdanken, dass diese Kontraste sich zu einem stimmigen Ganzen fügen, dass eben viel mehr ist, als eintönige, norwegische Jazz-Romantik. Mit „Tranquil Fjord“ hat Gisle Torvik seine Stimme(n) gefunden.

Das Talent Gisle Torviks als Gitarrist, aber vor allem auch als Songwriter und Arrangeur wurde früh von Größen der norwegischen Musikszene entdeckt. Darunter Sigmund Groven, Hilde Norbakken und vor allem Karl Seglem, der maßgeblich dafür verantwortlich war, dass dieses Album entstehen konnte.

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