Inland Vanessa Wagner
Album Info
Album Veröffentlichung:
2019
HRA-Veröffentlichung:
26.04.2019
Das Album enthält Albumcover
- Moondog (1916 - 1999):
- 1 Für Fritz (Chaconne in A Minor) 01:43
- Emilie Levienaise-Farrouch:
- 2 Louella 01:40
- Bryce Dessner (b. 1976):
- 3 Ornament 2 01:52
- 4 Ornament 3 06:32
- Philip Glass (b. 1937):
- 5 Etude No. 9 02:21
- William Susman (b. 1960):
- 6 Quiet Rhythms: Prologue and Action No. 9 04:47
- Meredith Monk (b. 1942):
- 7 Railroad (Travel Song) 02:15
- Michael Nyman (b. 1944):
- 8 The Heart Asks Pleasure First 03:54
- Hans Otte (1926 - 2007):
- 9 Das Buch der Klänge, Pt. 2 07:25
- Nico Muhly (b. 1981):
- 10 Hudson Cycle 03:03
- Gavin Bryars (b. 1943):
- 11 Ramble On Cortona 08:28
- Moondog:
- 12 Elf Dance 01:36
- Wim Mertens (b. 1953):
- 13 Struggle for Pleasure 06:18
- Pēteris Vasks (b. 1946):
- 14 Baltā ainava 09:10
Info zu Inland
Betreten Sie "Inland", so betreten Sie eine innere Landschaft, eine freie, vibrierende, eine empfindliche Natur. Jede Note ist ein Schritt, jeder Klang folgt einem Pfad. Das Klavier trägt uns zu einer Insel, mitten in die Wolken, in einen dunklen Wald, eine weiße Wüste, an Flüssen entlang, die wild durcheinander fließen, auf den Gipfel eines Berges, gelbbraun gefärbt, in chaotische und zerbrechliche Städte aus Glas.
Der Titel des neuen Albums von Vanessa Wagner bezieht sich auf John Cage's Imaginary Landscape (1939), eines der ersten Werke mit elektronischer Musik. Als Cage Ende der 1930er Jahre sein Manifest The Future of Music schrieb, wusste er bereits, dass die Verbindung von geschriebener und elektronischer Musik auserlesene Früchte tragen würde.
In diesem Sinne sind die vorliegenden Aufnahmen eine Weiterentwicklung des 2016 erschienen Albums "Statea", das Wagner zusammen mit dem mexikanischen Produzenten Murcof erarbeitete, sie am Klavier, er an den Maschinen, und Stücke der Väter des Minimalismus neu interpretierte: Arvo Pärt, Philip Glass, Morton Feldman, Erik Satie oder John Cage. Eine Weiterentwicklung indes, die sehr schnell eine eigene Dynamik entwickelte und zu etwas eigenem und eigenständigen wuchs.
Das intime Gespräch zwischen Künstlerin, uns, dem Klavier und zeitgenössicher Musik setzt sich nun auf "Inland" fort. Mit weniger mehr erreichen: und plötzlich brechen lange Harmonien bunt an Prismen auf, verweben sich Ein- und Ausatmen zu kunstvollen Miniaturen, Stille wird lebendig und formt sich zu Liedern. Während "Statea" insgesamt minimalistisch bleibt, gewährt Wagner auf "Inland" aktuellen Komponist_innen deutlich den Vorzug. Das Repertoire ist weit gefächert, zu hören sind natürlich amerikanische Kompositionen, aber auch französische, belgische, deutsche oder lettische. Die Auswahl der Stücke und ihre Anordnung auf dem Album folgen einer erzählerischen Intention. Zudem finden sich zwischen vertrauten Melodien einige unbekannten Raritäten. Wagner hat auf der Suche teilweise seltene oder sogar unveröffentlichte Partituren gefunden.
Innerhalb Wagners vielfältigem Output besetzt "Inland" einen bisher unbekannten intimen und traumartigen Raum. Das Album ist sowohl Ausdruck künstlerischer Reife als auch der einer neue Zeitlichkeit, die sie gerade erforscht - ein geheimes Gespräch zwischen Spiritualität und der tiefen Verbindung zur Natur, den Elementen und allem Lebendigen.
Doch zurück zur Reise ins "Inland". Diese beginnt mit einer Vision des Ikonoklasten Moondog, die über ein einfaches Ritornell stolpert, und fährt einer flüchtigen Liebkosung gleich fort mit "Louella", einem Stück der französischen Komponistin Emilie Levienaise-Farrouch. Unterwegs treffen wir auf bekannte Persönlichkeiten wie Philip Glass, oder entdecken Michael Nymans "The Heart Asks Pleasure First" wieder, dieses Kultstück, das nun vor allem durch Zärtlichkeit und Sinnlichkeit begeistert.
Weiter auf dem Weg begegnet man dem deutschen Komponisten Hans Otte, der direkt an der Quelle dem Fluss geheimnisvolle Flüssigkeiten zufügt, die uns nur noch mehr berauschen sollen. Und wie käme man an Meredith Monk vorbei, die uns am Horizont in ihre hypnotischen Kreise hineinzieht. Einer Odyssee, einem Traum gleich führt uns Bryce Dessner an Orte ohne Grenzen. William Susman verwischt daraufhin die Spuren unter harmonischen Nebeln und den inneren Rhythmen von "Quiet Rhythms".
Am Ende aber liegt dort eine weiße und lautlose Landschaft. Hier lädt uns der lettische Komponist Peteris Vasks ein, einer schwebenden Stille zuzuhören. In den Wolken traumhafter und nostalgischer Musik, die von Vanessa Wagners Klavierspiel ausgehen, klingt "Inland" lange nach.
Vanessa Wagner, Klavier
Vanessa Wagner
A highly individual musician, Vanessa Wagner is characterised by her sensitive and thoughtful playing, the richness of her tone colour, and her artistic choices, which prompt her to traverse the di erent repertories, from that of the fortepiano (which she plays on period instruments) to the music of our time, notably that of Pascal Dusapin and François Meïmoun, both of whom have dedicated several pieces to her.
After obtaining a Premier Prix at the Conservatoire National Supérieur de Musique de Paris in Dominique Merlet’s class and a postgraduate diploma in the class of Jean-François Heisser, she entered the International Piano Academy Lake Como, where she received the guidance of such great masters as Leon Fleisher, Dmitri Bashkirov, Murray Perahia, Fou Ts’ong and Alexis Weissenberg.
Since being named ‘Solo Instrumental Discovery of the Year’ at the Victoires de la Musique in 1999, Vanessa Wagner has appeared with the leading international orchestras and conductors.
She is also a sought-after chamber music partner, and often shares the concert platform with her musician friends, notably Augustin Dumay, with whom she has a privileged partnership, the pianists Marie Vermeulin, Cédric Tiberghien and Wilhem Latchoumia, and Murcof, a renowned musician on the electro scene.
Vanessa Wagner is artistic director of the Festival de Chambord and has been appointed Chevalier de l’Ordre des Arts et des Lettres.
Dieses Album enthält kein Booklet