Miroirs Elsa Dreisig
Album Info
Album Veröffentlichung:
2018
HRA-Veröffentlichung:
05.10.2018
Das Album enthält Albumcover Booklet (PDF)
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- Charles Gounod (1818 - 1893):
- 1 Gounod: Faust, Act 3: "Les grands seigneurs ... Ah ! je ris de me voir si belle" (Marguerite) 06:24
- Jules Massenet (1842 - 1912):
- 2 Massenet: Thaïs, Act 2: "Ah ! je suis seule ... Dis moi que je suis belle" (Thäis) 07:03
- Giacomo Puccini (1858 - 1924):
- 3 Puccini: Manon Lescaut, Act 2: "In quelle trine morbide" (Manon) 02:40
- Jules Massenet:
- 4 Massenet: Manon, Act 2: "Allons, il le faut ! ... Adieu notre petite table" (Manon) 04:08
- Daniel Steibelt (1765 - 1823):
- 5 Steibelt: Roméo et Juliette, Act 2: "Je vais donc usurper les droits de la nature" (Juliette) 07:26
- Charles Gounod:
- 6 Gounod: Roméo et Juliette, Act 4: "Dieu ! Quel frisson court dans mes veines ? ... " (Juliette) 11:01
- Gioachino Rossini (1792 - 1868):
- 7 Rossini: Il barbiere di Siviglia, Act 1: "Una voce poco fa" (Rosina) 06:14
- Wolfgang Amadeus Mozart (1756 - 1791):
- 8 Mozart: Le nozze di Figaro, K. 492, Act 2: "Porgi amor" (Contessa) 03:52
- Jules Massenet:
- 9 Massenet: Hérodiade, Act 1: "Celui dont la parole efface ... Il est doux, il est bon" (Salomé) 05:04
- Richard Strauss (1864 - 1949):
- 10 Strauss, R: Salome, Op. 54, TrV 215, Scene 4: "Ah ! Tu n'as pas voulu ..." (Salome) 16:24
Info zu Miroirs
„Die erste Orchesterprobe mit Elsa war eine Sensation. Man konnte richtig spüren, wie jeder im Raum aufhorchte.“ – So begeistert äußerte sich Sir Simon Rattle über Elsa Dreisig, die nach nur zwei Proben mit Haydns „Schöpfung“ als Einspringerin ihr Debüt mit den Berliner Philharmonikern gab. Tatsächlich scheint der vielzitierte französische „Esprit“ in jedem Ton, jeder Geste der jungen Sopranistin zu liegen, deren Mutter bereits gefeierte Opernsängerin war und ihrer Tochter eine gehörige Portion Talent vererbt hat. Nicht nur makellose Technik, sondern auch alle Facetten ihres künstlerischen Gestaltungswillens präsentiert Elsa Dreisig nun auch auf ihrer am 5. Oktober erscheinenden Debüt-Einspielung: Für Erato (Warner Classics) zeigt sie einige der spannendsten Frauenfiguren der Operngeschichte im Spiegel unterschiedlicher Komponisten – die Manon von Puccini und Massenet, die Rosina von Rossini und Mozart, die Julia von Gounod und Steibelt. Ihnen allen verleiht sie Temperament, psychologische Tiefe und jede Menge Leuchtkraft.
„Wenn es ein Wort gibt, das nicht auf Elsa Dreisig zutrifft, dann ist es konventionell“, schreibt Le Monde anlässlich eines Recitals in Paris, das die Sängerin mit dänisch-französischen Wurzeln als Hommage an John Coltranes legendäre Aufnahme „A love supreme“ konzipierte. Tatsächlich ist Elsa Dreisig eine Künstlerin mit – in der besten Bedeutung des Wortes – ‚Eigen-Sinn‘: Vielfach ausgezeichnetes Ensemblemitglied der Staatsoper Unter den Linden, wo sie zuvor Mitglied des Opernstudios war, hat sie sehr klare Vorstellungen, was sie mit ihrer Kunst vermitteln will, und auch das Konzept für ihr Debüt-Album entspringt aus einer sehr individuellen Idee. So tat sie bereits als Kind nichts lieber, als vor den „Miroirs“, den „Spiegeln“, zu singen – obwohl auch eine Referenz an ihre Anfänge, ist das Album aber keineswegs nur Blick zurück, sondern vielmehr ein Spiegel dessen, was Elsa Dreisig derzeit künstlerisch umtreibt.
Ausgangspunkt des Konzepts waren dabei die Figuren der Julia und der Salome. Julia kommt so nicht nur in einer Arie des Komponisten Charles Gounod zu Wort, sondern auch in einer Szene des in Vergessenheit geratenen Beethoven-Zeitgenossen Daniel Steibelt, der in London, Paris und St. Petersburg Erfolge feierte – beide aufgenommenen Arien liegen in diesen Formen als Weltersteinspielungen vor.
Spannend ist auch die Figur der Salome: So steht die Arie der „Salomé“ aus Jules Massenets Oper „Hérodiade“ die „Salome“ von Richard Strauss gegenüber – allerdings nicht in ihrer berühmten deutschsprachigen Fassung, sondern in einer französischsprachigen Version. Diese schuf der frankophile Strauss, da ihn die Anpassung der Musik an die französische Sprache, in der Oscar Wilde das Drama, auf dem die Oper basiert, ursprünglich verfasste, reizte. Aus dieser Version singt Elsa Dreisig nun die finale Arie der Salome, wobei ihr auch ihre Anfänge als Mezzosopranistin zu Gute kommen.
Auch die Figuren der Manon (Puccini / Massenet) und Rosina (Rossini / Mozart) werden von Elsa Dreisig für die Aufnahme interpretiert; einleitend vorangestellt sind dem Album schließlich zwei Arien, die den tatsächlichen Spiegel zum Sujet haben – auch in der berühmten Arie der Marguerite aus Gounods „Faust“ und der Spiegelarie der „Thaïs“ aus der gleichnamigen Oper Jules Massenets wird Elsa Dreisig so ihre ganz eigenen Interpretationen der psychologisch packenden Szenen zeigen.
Die kommenden Monate werden für Elsa Dreisig nicht nur wegen der Veröffentlichung ihrer Debüt-Aufnahme spannend, auch auf den Konzert- und Opernbühnen erwarten sie einige faszinierende Partien. So gastiert sie mit dem West-Eastern Divan Orchestra unter Daniel Barenboim im August u.a. bei den BBC Proms, bei den Salzburger Festspielen und beim Lucerne Festival mit der Uraufführung des Stücks „Looking for Palestine“ von David Robert Coleman; am 11. November singt sie in Versailles anlässlich des 100. Jahrestags des Ende des Ersten Weltkriegs mit den Wiener Philharmonikern unter Franz Welser-Möst in Beethovens „Missa solemnis“, das Jahresende schließlich bringt die Neunte Symphonie des Komponisten mit den Münchner Philharmonikern und Fabio Luisi.
In der Staatsoper Berlin wird sie im Oktober als Dircé in Cherubinis „Medea“ sowie im Dezember als Diane in Rameaus „Hippolyte at Aricie“ zu hören sein; 2019 steht sie am selben Haus in Beat Furrers „Violetter Schnee“ auf der Bühne sowie als Manon am Opernhaus Zürich und als Zerlina an der Opéra de Paris.
Fast schon gang und gäbe bei jungen Künstlern, ist auch Elsa Dreisig in den Sozialen Netzwerken aktiv und sucht dort nach neuen Wegen für ihre Kunst. So wird sie Ende des Jahres Protagonistin in einem einmaligen Projekt von ARTE sein, das unter dem sprechenden Namen „Instraviata“ klassische Musik und neue Medien miteinander verknüpft. Und eines steht schon einmal fest: Vor den Spiegeln singen zu üben, hat sich für Elsa Dreisig schon jetzt mehr als gelohnt.
Elsa Dreisig, Sopran
Orchestre national Montpellier Occitanie Pyrénées Méditerranée
Michael Schönwandt, Leitung
Elsa Dreisig
2016 wurde Elsa Dreisig im Rahmen des von Plácido Domingo gegründeten internationalen Gesangswettbewerbs "Operalia" der Erste Preis für die beste Sängerin zuerkannt. Nur wenige Wochen danach verlieh ihr die renommierte Zeitschrift "Opernwelt" die begehrte Auszeichnung als Nachwuchskünstlerin des Jahres. 2017 wurde ihr in Dänemark (im Rahmen des Copenhagen Opera Festival) der Preis "Young opera artist of the year" verliehen.
Schon 2015 hatte sie den Zweiten Preis beim Königin Sonja Wettbewerb in Oslo und den Ersten Preis sowie den Publikumspreis beim Wettbewerb "Neue Stimmen" der Bertelsmann Stiftung in Gütersloh erhalten. Unmittelbar danach wurde ihr der "Prix du jeune soliste 2015 des radios francophones publiques" (Preis für junge Solisten der französisch-sprachigen öffentlichen Rundfunkanstalten 2015) verliehen. Sie war außerdem die "Gesangs-Entdeckung" bei den vielbeachteten Victoires de la Musique Classique 2016. Mit diesen Auszeichnungen strahltt sie als neuer Stern am Himmel des Operngesangs.
Elsa Dreisig hat französisch-dänische Wurzeln. Bereits in ihrer Kindheit wollte sie singen und besuchte die Maîtrises (Chorschulen) der Opéra royal de Wallonie und der Opéra national de Lyon. Später studierte sie Gesang am Conservatoire National Supérieur de Musique in Paris (in der Klasse von Valérie Guillorit) sowie an der Musikhochschule Leipzig (bei Regina Werner). Sie nahm außerdem an zahlreichen Meisterkursen teil. Ihr nunmehriger Gesangslehrer ist Lionel Sarrazin.
Von 2015 bis 2017 war sie Mitglied des Opernstudios der Staatsoper Berlin unter der künstlerischen Leitung von Daniel Barenboim. In diesem Rahmen wurden ihr Hauptrollen wie etwa Pamina (Die Zauberflöte) und Euridice (Orfeo ed Euridice, neben Bejun Mehta als Orfeo) anvertraut. An der Staatsoper Berlin nahm sie außerdem an der Neuproduktion von Martinús Juliette neben Rolando Villazón und Magdalena Kozená teil. Sie war außerdem als Rosina (Il barbiere di Siviglia) an der Opéra de Clermont-Ferrand zu erleben, ehe sie auf drei großen Bühnen ihr Debüt feiern konnte: an der Opéra de Paris (Pamina), am Opernhaus Zürich (Musetta in La Bohème) und beim Festival d'Aix-en-Provence (Micaëla in Carmen).
Seit 2017/18 ist sie Ensemblemitglied der Staatsoper Berlin, wo sie seitdem u.a. als Gretchen (Schumanns Szenen aus Goethes Faust anläßlich der Wiedereröffnung der Staatsoper Unter den Linden), Gretel (Hänsel und Gretel) und Violetta (La Traviata) zu erleben war. Nachdem sie kürzlich an der Opéra national de Paris (Lauretta in Gianni Schicchi) zu erleben war, ist sie dort 2018/19 in einer Neuproduktion von Don Giovanni (Zerlina) wieder zu Gast. Sie wird außerdem ihr Debüt in der Titelpartie von Manon am Opernhaus Zürich feiern.
Zu ihren ersten großen Konzertauftritten zählten eine Aufführung von Rossinis Petite messe solennelle an der Staatsoper Berlin, Herminie von Berlioz (eine spannende Wiederentdeckung) beim Berlioz Festival in La Côte Saint André sowie eine Konzerttournee mit dem Orchestre Français des Jeunes unter der Leitung von David Zinman (Mahlers 4. Symphonie). 2017 und 2018 nahm sie an dem vielbeachteten Galakonzert der Deutschen AIDS-Stiftung teil. Ihr kurzfristig zustande gekommenes Debüt mit den Berliner Philharmonikern unter Sir Simon Rattle zur Saisoneröffnung 2017/18 in Berlin sowie auf Tournee bei den Salzburger Festspielen, dem Festival Lucerne und in der Pariser Philharmonie (Die Schöpfung von Haydn) geriet zur Sensation. Im Sommer 2018 war sie mit dem West-Eastern Divan Orchestra unter der Leitung von Daniel Barenboim auf Europa-Tournee unterwegs.
Elsa Dreisig nimmt exklusiv für Warner Classics (Erato) auf. Ihr erstes Solo-Album, "Miroir(s)", erscheint im Herbst 2018.
Booklet für Miroirs