Honey Island Swamp Band


Biography Honey Island Swamp Band


Honey Island Swamp Band
Wenn man einen nächtlichen Spaziergang durch New Orleans macht, hört man hunderte verschiedene Musikstile, die durch die Türen der Clubs drängen. Hört man sich das neueste Album der neuen Lieblingssöhne von Crescent City an, wird man eine Band hören, die genau diesen Sound verkörpert. „Es gibt Songs für jede Stimmung, jeden Anlass und jede Playlist“, sagt Aaron Wilkinson von der Honey Island Swamp Band zu Demolition Day“, also wird es hoffentlich vielen Geschmäckern gefallen. Ihr müsst es nur auf jeden Fall laut aufdrehen…“

2016 bei Ruf Records veröffentlicht ist Demolition Day das vierte Studioalbum der Band. Bereits der Titel des Albums verheißt einiges. Es ist bereits mehr als zehn Jahre her, dass Hurrikane Katrina die Golfküste entlang zog, New Orleans verwüstete und dabei vier vor der Katastrophe Fliehende in San Francisco zusammenbrachte.

Aaron Wilkinson (Akustikgitarre/Mandoline/Vocals), Chris Mulé (E-Gitarre/Vocals), Sam Price (Bass/Vocals) und Garland Paul (Schlagzeug/Vocals) kannten sich bereits flüchtig, doch als sie dann in San Franciscos Boom Boom Room für einen wöchentlichen Gig regelmäßig zusammenkamen, wurde es offensichtlich, dass die Chemie stimmte. Bis 2009 veröffentlichte die Band dann ihr prämiertes Debut Wishing Well, nahm Hammond B-3-Virtuose Trevor Brooks auf und machte sich einen ausgezeichneten Ruf in der Künstlerszene New Orleans‘.

Zehn Jahre nach Gründung und tausende Gigs später brauchte die Band nur vier Tage um die Songs für Demolition Day im The Parlor Recording Studio in ihrer Heimatstadt zusammen mit Produzentenlegende Luther Dickinson (Leader der North Mississippi Allstars und Ex-Black Crowes-Gitarrist) aufzunehmen. „Wir hatten nur ein sehr kleines Zeitfenster für die Aufnahmen“, erinnert sich Wilkinson. „Also haben wir alles minimal gehalten und viel Gefühl und Energie in jede Aufnahme gelegt. Luther nennt es ‚the freedom of limitation‘ und es hat wirklich gut für uns funktioniert.“

So auch der schnörkellose Produktionsethos. „Wir wollten diesen alten, analogen Sound und das war die erste Gelegenheit für uns dies zu verwirklichen“, erzählen sie. „Luther war der perfekte Produzent, um diesen authentischen Old School-Klang zu realisieren. Er half uns, uns zu fokussieren und nicht in Details und Perfektionismus zu verlieren. Das war genau das, wonach wir suchten und was wir brauchten.“ Wenn man Songs dieser Qualität hat, ist auch kaum ‚Politur‘ nötig. Die elf Tracks auf Demolition Day bedienen beinahe alle großen amerikanischen Genres, während sie die einzigartige Handschrift der Honey Island Swamp Band tragen: ob beim Slide-Blues von „Ain’t No Fun“, dem funkigen „Head High Water Blues“, dem reflektiven Wah-Sound von „Say It Isn’t True“ oder dem schwermütigen „No Easy Way“. „Wir sind individuelle und komplexe Menschen“, erklärt Wilkinson, „und unser Publikum ist genauso. Also sollte unsere Musik das auch widerspiegeln.“

Ebenso vielseitig sind auch die Themen. „Dabei geht es wirklich querbeet. Einige Songs wurzeln in persönlichen, reellen Erfahrungen. „Head High Water Blues“ ist ein Rückblick auf Hurrikane Katrina, nachdem nun schon zehn Jahre vergangen sind. Vieles wurde wieder aufgebaut, aber eben auch vieles nicht und wird es wohl auch nie wieder – und in dem Song geht es mehr um die emotionalen Narben, die nie ganz verschwinden werden. Andere Songtexte sind aber auch nur fiktional und erzählen eine Geschichte. Wir hatten zum Beispiel die Musik zu „Through Another Day“ und sie klang alt und geradezu episch und hat daher diese Geschichte aus der Civil War-Ära inspiriert. Andere wiederum sind einfach nur spielerischer Nonsense über das Leben und Beziehungen wie etwa bei „Watch And Chain“.

Demolition Day ist nur der Anfang. Vielleicht hört ihr diese elf Songs zum ersten Mal auf eurer Stereoanlage oder Smartphone, doch die Honey Island Swamp Band wird bei ihren extensiven Tourplänen in diesem Jahr den Songs auch live Charakter geben. „Diese Songs werden sich weiterentwickeln und wachsen“, erklärt Wilkinson. „Ein Album ist nur eine Momentaufnahme, ein Bild eines Songs zu einem bestimmten Zeitpunkt. Aber wir waren nie die Art Band, die ihre Songs immer nur auf eine Art spielt, also werden wir auch in Zukunft die Songs sich weiterentwickeln lassen. Das lässt es aufregend für uns bleiben – und das wollen wir mit unserem Publikum teilen.“

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