Weinberg: Works for Violin and Piano Ewelina Nowicka & Milena Antoniewicz

Album info

Album-Release:
2014

HRA-Release:
15.09.2014

Label: RecArt

Genre: Classical

Subgenre: Instrumental

Artist: Ewelina Nowicka & Milena Antoniewicz

Composer: Mieczyslaw Weinberg (1919-1996)

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FLAC 44.1 $ 14.50
  • 1 I. Allegretto cantabile 06:58
  • 2 II. Cadenza. Lento - Adagio 05:40
  • 3 III. Allegro moderato poco rubato 05:37
  • 4 I. Allegretto 04:27
  • 5 II. Lento - Allegro - Tempo primo 05:52
  • 6 III. Allegro moderato - Lento 04:29
  • 7 No. 3 (arr. for violin and piano) 10:13
  • Total Runtime 43:16

Info for Weinberg: Works for Violin and Piano

Der Komponist Mieczysław Weinberg ist lange unter falschen Vorzeichen interpretiert worden: Erst apostrophierte man ihn ohne viel Federlesens als Schostakowitsch-Adepten, dann wurde er aus dem Konzertleben weitgehend von der sowjetischen Avantgarde verdrängt, die in seinen letzten Lebensjahren die Szene beherrschte – Alfred Schnittke, Edison Denisov und Sofia Gubaidulina. Und nicht zuletzt haben wohl auch antisemitische Ressentiments eine Rolle gespielt, auch wenn das durch die Verleihung des sowjetischen Staatspreises kaschiert werden sollte. Eine adäquate Rezeption, die Weinbergs stilistische Wandlungen nachvollzogen hätte, fand nicht statt.

Geboren wurde Weinberg 1919 in Warschau, wohin seine Eltern aus Moldawien gezogen waren, nachdem einige Familienmitglieder während des Pogroms von Kischinjow im Jahr 1903 umkamen. Der Vater Weinbergs war Geiger und wahrscheinlich auch als Komponist an einem jüdischen Theater in Warschau tätig. Dort sammelte Mieczysław Weinberg früh erste musikalische Erfahrungen und begann schon als Zwölfjähriger sein Klavierstudium am Konservatorium von Warschau. 1939, gleich nach dem deutschen Überfall auf Polen, floh Weinberg zunächst nach Minsk, wo er Komposition studierte.

Im Jahr 1943 schickte Juri Lewitin, ein Freund Weinbergs, dessen erste Sinfonie an Schostakowitsch, der ihn daraufhin nach Moskau einlud. Dort sollte Weinberg schließlich bis zu seinem Tod 1996 als freischaffender Komponist leben, wobei er 1953 mit knapper Not dem stalinistischen Terror entrann. Inhaftiert wegen des Vorwurfs, auf der Krim eine jüdische Republik gründen zu wollen, entkam Weinberg trotz Fürsprache seines Mentors und Freundes Schostakowitsch nur, weil der Diktator starb.

Die Wiederentdeckung der Musik Weinbergs, die viel eher einer Neuentdeckung gleich kommt, hat ihren vorläufigen Höhepunkt im Mai 2013 am Nationaltheater Mannheim gefunden, mit der Uraufführung der kompletten Fassung seiner Oper Der Idiot.

Jetzt führen die Geigerin Ewelina Nowicka und die Pianistin Milena Antoniewicz mit der vorliegenden Einspielung von Kammermusik aus den Jahren 1948 bis 1952 vor Ohren, dass Weinberg ebenso beeinflusst von jüdischer Folklore wie von Schostakowitschs rhythmisch schroffer, oft filmisch hart geschnittener Kompositionsweise arbeitete, sie aber auf ganz eigene Weise mit einer klassizistisch anmutenden Haltung grundierte. Dabei bevorzugte er überkommene Formen wie in dem Concertino für Violine und Klavier op. 42 aus dem Jahr 1948. Selbst in der eigentlich romantisch-rhapsodischen Form war es Weinberg offenbar ein Anliegen, die feine lyrische Linie herauszuarbeiten wie in der Rhapsodie über Moldawische Themen op. 47/3 (1949/52). Und eben diesen eigentümlichen Schwebezustand zwischen der romantisch kolorierten Klangwelt von Weinbergs Jugendzeit und den kühnen stilistischen Experimenten seines großen Vorbilds Schostakowitsch arbeiten die beiden Musikerinnen in ihren Interpretationen exzellent heraus.“ (Annette Eckerle, das orchester)

Ewelina Nowicka, Violine
Milena Antoniewicz, Klavier

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