Album info

Album-Release:
2024

HRA-Release:
06.12.2024

Label: Carus

Genre: Classical

Subgenre: Vocal

Artist: Kammerchor Stuttgart, Barockorchester Stuttgart & Frieder Bernius

Composer: Jan Dismas Zelenka (1679-1745)

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  • Jan Dismas Zelenka (1679 - 1745): Missa Gratias agimus tibi, ZWV 13:
  • 1 Zelenka: Missa Gratias agimus tibi, ZWV 13: I. Kyrie 03:24
  • 2 Zelenka: Missa Gratias agimus tibi, ZWV 13: IIa. Gloria in excelsis Deo 01:24
  • 3 Zelenka: Missa Gratias agimus tibi, ZWV 13: IIb. Laudamus te 03:47
  • 4 Zelenka: Missa Gratias agimus tibi, ZWV 13: IIc. Qui tollis peccata mundi 01:17
  • 5 Zelenka: Missa Gratias agimus tibi, ZWV 13: IId. Quoniam tu solus Sanctus 01:34
  • 6 Zelenka: Missa Gratias agimus tibi, ZWV 13: IIe. Cum Sancto Spiritu 00:19
  • 7 Zelenka: Missa Gratias agimus tibi, ZWV 13: IIf. Amen 01:11
  • 8 Zelenka: Missa Gratias agimus tibi, ZWV 13: IIIa. Credo in unum Deum 01:16
  • 9 Zelenka: Missa Gratias agimus tibi, ZWV 13: IIIb. Et incarnatus est 00:55
  • 10 Zelenka: Missa Gratias agimus tibi, ZWV 13: IIIc. Crucifixus 01:51
  • 11 Zelenka: Missa Gratias agimus tibi, ZWV 13: IIId. Et resurrexit 02:15
  • 12 Zelenka: Missa Gratias agimus tibi, ZWV 13: IVa. Sanctus 01:06
  • 13 Zelenka: Missa Gratias agimus tibi, ZWV 13: IVb. Benedictus 02:36
  • 14 Zelenka: Missa Gratias agimus tibi, ZWV 13: IVc. Osanna 00:45
  • 15 Zelenka: Missa Gratias agimus tibi, ZWV 13: Va. Agnus Dei I 00:39
  • 16 Zelenka: Missa Gratias agimus tibi, ZWV 13: Vb. Agnus Dei II 03:06
  • 17 Zelenka: Missa Gratias agimus tibi, ZWV 13: Vc. Agnus Dei III et Dona nobis pacem 01:19
  • Magnificat in D Major, ZWV 108:
  • 18 Zelenka: Magnificat in D Major, ZWV 108: I. Magnificat anima mea Dominum 04:36
  • 19 Zelenka: Magnificat in D Major, ZWV 108: II. Suscepit Israel 02:25
  • 20 Zelenka: Magnificat in D Major, ZWV 108: III. Amen 02:25
  • Laudate pueri Dominum in F Major, ZWV 82:
  • 21 Zelenka: Laudate pueri Dominum in F Major, ZWV 82 06:02
  • Beatus vir in C Major, ZWV 76:
  • 22 Zelenka: Beatus vir in C Major, ZWV 76: I. Beatus vir 04:15
  • 23 Zelenka: Beatus vir in C Major, ZWV 76: II. Gloria Patri 01:23
  • 24 Zelenka: Beatus vir in C Major, ZWV 76: III. Amen 01:30
  • Total Runtime 51:20

Info for Zelenka: Missa Gratias agimus tibi

Balance aus Pracht und Maß: Der Dirigent Frieder Bernius, gemeinsam mit dem Barockorchester- und Kammerchor Stuttgart, kündigen ihr kommendes, auf unserem Partnerlabel Carus aufgenommenes Album an, das ihre Interpretation von Jan Dismas Zelenkas festlichem Missa Gratias agimus tibi of 1730 für Trompeten und Pauken präsentiert. Bernius gilt als regelmäßiger Interpret von Zelenkas Werken, nachdem er den tschechischen Komponisten schon früh in seiner Karriere entdeckte. Auf dem Album veranschaulichen das Orchester, der Kammerchor und ihr Dirigent auf brillante Weise den Einfallsreichtum des Komponisten und dessen technische Meisterschaft. Die wunderschönen Refrains, prächtigen Tuttis, entzückenden Duette und Gesangspartien des Ensembles werden genial kombiniert und dem Spiel der instrumentalen Virtuosen gegenübergestellt.

Auffällig bei der jüngsten Aufnahme: Die „Missa Gratias agimus tibi“, auf dem Album unter anderem flankiert von Zelenkas prachtvollem D-Dur-Magnificat, lebt zwar wie Bernius‘ Zelenka-Aufnahmen zuvor von der staunenswerten Fähigkeit des Dirigenten, Pracht und Maß in Balance zu halten. Aber trotz aller Kontrolle klingt Zelenka hier gelassener, weicher, milder als zuvor; besonders deutlich wird dies im Vergleich zur schon 1998 aufgenommenen „Missa Dei Patris“. Das Klischee vom Altersstil wagt man bei einem Dirigenten, der kaum etwas so verachtet wie Klischees, kaum zu gebrauchen. Es kommt einem aber beim Hören immer wieder in den Sinn, und zwar mit durchaus positiver Bedeutung.

Die meist kurzen Sätze der 1730 komponierten „Missa Gratias agimus tibi“ sind kleine, spritzige Charakterstücke. Sie mäandern zwischen Extremen der Besetzung, der Klangfarbe und des Ausdrucks, sie kultivieren Kontraste auf engem Raum, sie stecken voller Chromatik, sinnlicher Sekundreibungen, reizvoller melodischer Erfindungen. Frieder Bernius musiziert dies alles präzise aus. Fertig. Das Über-Expressive braucht er nicht. Selbst wo die Musik im „Et resurrexit“ bei den Worten „Vivos et mortuos“ und „mortuorum“ den Atem anhält, verweigert sich Bernius dem Zuviel – und erlangt gerade dadurch starke Wirkung.

Die Qualität und Intensität entstehen durch Fokussierung. Die Streicher des Barockorchesters Stuttgart wirken in ihren feinen Phrasierungen oft federleicht, Oboen und Flöten sorgen für starke konzertante Momente, Pauken und Trompeten für strahlende Pracht. Die Vokalsolist:innen sind nicht nur jede(r) für sich erstklassig, sondern finden auch in feinster Koordination zusammen, unter anderem im „Et incarnatus est“ des Credo-Satzes und im zweiten, solistischen „Agnus Dei“-Satz, der uns ahnen lässt, über welch prachtvolle Kastraten Zelenka seinerzeit am Dresdner Hof verfügte. Der Kammerchor selbst ist einmal mehr ein Vokalphänomen, dessen Stimmen bruchlos über-, neben- und miteinander interagieren. Das Bernius-Markenzeichen, ein vollkommen flackerfreier, leuchtender Sopran, hier kontrastiert mit für Zelenka typischen beweglichen Bassfiguren, wirkt bis hinein in den Orchesterklang. Großartige Musik, großartige Interpretation. Dieses Album ist eine ultimative Weihnachtsbaum-Empfehlung.

Hannah Morrison, Sopran
Franziska Bobe, Sopran (Tracks 16, 21)
David Allsopp, Countertenor
Philipp Cieslewicz, Countertenor (Track 16)
Thomas Hobbs, Tenor
Jonathan Sells, Bass
Kammerchor Stuttgart
Barockorchester Stuttgart
Frieder Bernius, Dirigent




Frieder Bernius
Die Arbeit von Frieder Bernius findet weltweit große Anerkennung. Als Dirigent wie als Lehrer ist er international gefragt. Seine künstlerischen Partner sind vor allem der Kammerchor Stuttgart, das Barockorchester Stuttgart, die Hofkapelle Stuttgart und die Klassische Philharmonie Stuttgart. Den Grundstein für seine außergewöhnliche Karriere legte 1968 die Gründung des Kammerchors Stuttgart, den er bald zu einem der führenden Ensembles seiner Art machte. Ob Vokalwerke von Monteverdi, Bach, Händel, Mozart, Beethoven, Fauré und Ligeti, Schauspielmusiken von Mendelssohn oder Sinfonien von Haydn, Burgmüller und Schubert – stets zielt die Arbeit von Frieder Bernius auf einen am Originalklangideal orientierten, zugleich unverwechselbar persönlichen Ton. Wiederentdeckungen von Opern des 18. Jahrhunderts widmet er sich ebenso wie Uraufführungen zeitgenössischer Kompositionen. Ein besonderes Interesse gilt der südwestdeutschen Musikgeschichte. Frieder Bernius’ Arbeit ist im Label Carus vielfach auf Schallplatte und CD dokumentiert. Viele Einspielungen wurden mit internationalen Schallplattenpreisen ausgezeichnet. Im Rahmen des Deutschen Chorfests in Stuttgart wurde Frieder Bernius vom Carus-Verlag für seine Gesamteinspielung der geistlichen Vokalmusik von Felix Mendelssohn Bartholdy mit einer Goldenen CD ausgezeichnet.

Das Barockorchester Stuttgart
1985 von Bernius gegründet, ist ein auf die Musik des achtzehnten Jahrhunderts spezialisiertes Ensemble. Die Musiker gehören zu den führenden Vertretern der historischen Aufführungspraxis und musizieren ausschließlich auf Originalinstrumenten. Das Ensemble widmet sich in besonderem Maße der Wiederauführung von Opern des 18. Jahrhunderts. Es war zu Gast bei zahlreichen internationalen Festivals, u.a. in Rom, Salzburg, Dresden und Göttingen.

Der Kammerchor Stuttgart
gilt als eines der besten Ensembles seiner Art überhaupt. In den fünfzig Jahren seines Bestehens hat Frieder Bernius den Chor zu einer von Publikum und Presse gefeierten Ausnahmeerscheinung gemacht. Über 80 Schallplatten- und CD-Produktionen mit dem Kammerchor Stuttgart sind bei EMI, Sony und Carus erschienen, von denen zahlreiche mit internationalen Schallplattenpreisen ausgezeichnet wurden (Edison, Diapason d'or, Classical Internet Award, Preise der Deutschen Schallplattenkritik).



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