Geyser (Live at Royal Albert Hall - BBC Proms) Marius Neset, London Sinfonietta & Geoffrey Paterso

Cover Geyser (Live at Royal Albert Hall - BBC Proms)

Album info

Album-Release:
2023

HRA-Release:
27.10.2023

Album including Album cover Booklet (PDF)

?

Formats & Prices

Format Price In Cart Buy
FLAC 48 $ 14.90
  • 1 Part 1 - Waterfall (Live) 07:24
  • 2 Part 2 - On Fire (Live) 08:18
  • 3 Part 3 - Out of Sight (Live) 09:02
  • 4 Part 4 - Under the Surface (Live) 05:49
  • 5 Part 5 - Lava (Live) 07:58
  • 6 Part 6 - Flow (Live) 07:00
  • 7 Part 7 - Meeting Magma (Live) 09:23
  • 8 Part 8 - Outbreak (Live) 08:50
  • Total Runtime 01:03:44

Info for Geyser (Live at Royal Albert Hall - BBC Proms)

»Geyser ist ein Stück in acht Sätzen, das uns in seinen 65 Minuten auf eine elementar aufregende Reise mitnimmt, mit Klängen und Virtuositäten von wahrhaft vulkanischer Energie und Intensität, aber auch mit Momenten atemberaubender Stille und Lyrik.« Mit diesen Worten bereitete BBC Radio 3-Moderator Tom Service die Zuhörer auf die Übertragung der Premiere von »Geyser« vor, die live aus den beeindruckend höhlenartigen Räumen der Royal Albert Hall übertragen wurde. Die BBC Proms, weithin bekannt als »das größte klassische Musikfestival der Welt«, hatte Marius Neset beauftragt, das Stück zu komponieren und es während der Proms-Saison 2022 für sein Quintett und neunzehn Spieler der London Sinfonietta uraufzuführen. Einen Kompositionsauftrag von den Proms zu erhalten, ist an sich schon eine enorme Auszeichnung, und das epische Ausmaß von »Geyser« passt zu der einzigartigen Größe und dem Umfang des berühmten Londoner Veranstaltungsorts.

Der Titel, so Neset, ist »eine Metapher für die ungebändigte rhythmische Energie der Musik, die sich zeitweise in ekstatischen Ausbrüchen entlädt - wie Wasser- und Dampfexplosionen aus einer unter Druck stehenden geothermischen Quelle« Spannungen, die unter der Oberfläche brodeln, sind ein wiederkehrendes Thema in seinem Werk, sagt er. Und diese Energie ist etwas ganz Besonderes. Die Cellistin Zoe Martlew, die bei der Premiere dabei war, erinnert sich: »Die schamlos rohe Lyrik und die Emotionen, die in den großen Themen stecken, werden durch hirnverbrannte, komplexe Rhythmen ausgeglichen, die übereinander geschichtet sind, und es erfordert 100 % Konzentration und Energie, um alle an Bord zu halten.« Diese Spannung ist genau das, was man auf dem neuen Album, einem Live-Mitschnitt des Konzerts, hören kann. »Marius ist ein sanftmütiger, unglaublich gut aussehender, freundlicher Mann, der offensichtlich völlig von der Musik besessen ist, mit einer tiefen Ernsthaftigkeit, die sich plötzlich mit einer Art jungenhafter Freude hebt, wenn etwas schweißtreibend zusammenkommt. Sein eigenes Spiel ist wahrhaft inspirierend: vollgepackt mit einer wilden Intensität und einem Feuer, das sich in der außergewöhnlichen Gruppe von Musikern in seiner eigenen Band widerspiegelt. Wir alle waren überwältigt von der treibenden Kraft des verrückten Genies Anton Eger am Schlagzeug (der nach eigener Aussage ein leicht ›verrücktes Hirn‹ hat, wenn es darum geht, irrationale Rhythmen zu kombinieren), der Raffinesse von Ivo Neames wunderbar moduliertem Pianospiel und Conor Chaplins felsenfestem Bass.«

»Geyser« markiert einen wichtigen Schritt in Nesets Entwicklung als Komponist, was der Geiger Thomas Gould, Leiter der London Sinfonietta bei der Uraufführung von »Geyser«, treffend zum Ausdruck brachte. Er sagt: »Mit diesem Stück zementiert Neset seinen Ruf als eine der originellsten und wichtigsten kompositorischen Stimmen seiner Zeit, in jedem Genre. Geyser ist für jeden einzelnen Spieler auf der Bühne teuflisch virtuos. Doch trotz der enormen Komplexität der Musik ist Geyser für den Zuhörer sofort verständlich, mit einem vertrauten Sinn für Architektur und Symmetrie, der aus der klassischen Musik stammt und sowohl dem Zuhörer als auch dem Interpreten das Gefühl vermittelt, den Bogen des Stücks zu verstehen.« Und Geoffrey Patterson, der das Werk dirigiert hat, stellt fest, dass Neset in seiner Art, für die Sinfonietta zu schreiben, stets ein tiefes Verständnis für die Stärken des Orchesters bewiesen hat, das sich im Laufe der Zusammenarbeit noch verbessert hat: »Ich war so froh, dass wir uns nie wie eine Begleitband fühlten, und sicherlich rechtfertigte die furchterregende Schwierigkeit von Marius' Komposition die Einbeziehung eines für seine Virtuosität bekannten Ensembles.«

Die Entstehungsgeschichte des Werks zeugt von Nesets Ehrlichkeit und Authentizität als Mensch und als Musiker. Er hatte ein optimistisches Werk begonnen, doch dann kam der Einmarsch der Russen in die Ukraine: »Ich hatte bereits einen Großteil des Stücks geschrieben, konnte es aber nicht zu Ende bringen. Als ich schließlich wieder zu komponieren begann, war es unmöglich, dort weiterzumachen, wo ich aufgehört hatte. Als jemand, der mit vielen Emotionen schreibt, werden sich solche Ereignisse immer auf die Musik auswirken.« Neset sagt, er habe vieles von dem, was er geschrieben hatte, »demontiert« und »dunklere Kanten« in die Sequenz eingebracht. Die endgültige Freisetzung des Geysirs im letzten Satz »Outbreak« ist ekstatisch, aber der Weg dorthin hat sich gegenüber Nesets ersten Gedanken völlig verändert. Während Neset vor allem als erstaunlich begabter Saxophonist bekannt ist, ist seine Entwicklung als Komponist der vorangehenden zehn Jahren wirklich bemerkenswert.

»Geyser« ist Nesets drittes Werk mit der London Sinfonietta, nach »Arches of Nature« und »Snowmelt« (2016), die von Downbeat als »majestätisch« beschrieben wurden, und »Viaduct« (2018), das vom Kongsberg Jazz Festival in Auftrag gegeben wurde. Aber sie sind nur eine der vielen Gruppen, die ihn in Auftrag gegeben haben, und sein Werkkatalog ist stetig gewachsen. Das erste größere Werk war »Lion«, das er 2012 für das Trondheim Jazz Orchestra schrieb, beim Molde Jazz Festival uraufführte und 2014 als seine ACT-Debüt-CD veröffentlichte. Weitere Kompositionsaufträge kamen von Big Bands in Bergen und Kopenhagen, vom Rosendal Chamber Music Festival, dessen künstlerischer Leiter Leif Ove Andsnes, einer der führenden klassischen Pianisten der Welt, ein enger musikalischer Kollege und Freund ist, sowie von den Bergen Philharmonikern: ein Saxophonkonzert, »Manmade« (2020) und »Every Little Step« (2021), ein 20-minütiges Stück für volles Orchester ohne Saxophon.

»Geyser« wurde im Konzertprogramm als »eine Geschichte in Klängen« beschrieben. Die Kohärenz und der Fluss der Erzählung in Nesets Komposition sind geradezu wundersam. Das ganze Unterfangen ist, wie John Fordham vom Guardian bereits über die Kombination Neset / London Sinfonietta geschrieben hat, »fesselnd kohärent wie auch instrumental umwerfend«.

Marius Neset, Tenor- und Sopransaxophon
Ivo Neame, Klavier
Jim Hart, Vibraphon, Marimba, Perkussion
Conor Chaplin, Kontrabass
Anton Eger, Schlagzeug
London Sinfonietta
Geoffrey Paterson, Dirigent




Marius Neset
(b. 1985) remembers his very first experiences as an instrumentalist, well before he took up the saxophone at the age of eight: “As a 5-year old kid, I got a drum set,” he says, “and it was the beginning of an incredibly exciting – and rhythmical, musical journey. From the beginning it felt natural to me to play around with grooves in different odd meters, and play around with different polyrhythms too.” This particular focus, this ever-present sense of adventure are intrinsic to everything he does, whether working as a solo saxophonist, in a jazz quintet, as part of chamber ensembles or with big bands or symphony orchestras.

Neset made an astonishingly powerful impression when he first emerged onto the European jazz scene as a young saxophonist of protean gifts more than a decade ago.

Django Bates, who was a teacher and a significant mentor at the Rhythmic Conservatory in Copenhagen, had Neset in several of his band, and also appeared on Neset’s breakthrough album, Golden Xplosion (Edition, 2011).

The intervening years have seen him bring his huge creative energy to so many roles in different contexts, as either an instigator or as a catalyst. An aspect of his work which does not often receive the attention it deserves is the substantial catalogue of works which Neset now has to his name as a composer, a list which continues to grow. He has received and fulfilled a flow of major commissions for substantial pieces for large ensembles and orchestras, starting in 2012 with “Lion” written for the Trondheim Jazz Orchestra, first performed at the Molde Jazz Festival, and released as a CD in 2014. The album marked his debut with one of the leading jazz labels in Europe, ACT, with whom he has gone on to make a total of ten albums in his own name.

Since “Lion” Neset has written three major works with the London Sinfonietta: “Arches of Nature” / “Snowmelt” (2016), described as “majestic” by Downbeat, “Viaduct (2018) commissioned by the Kongsberg Jazz Festival, and most recently a commission, “Geyser” from the BBC Proms which was premiered in the Royal Albert Hall in September 2022.

Other commissions have come from Big Bands in both Bergen and Copenhagen, from the Rosendal Chamber Music Festival, where artistic director Leif Ove Andsnes, one of the leading classical pianists in the world, is a close musical colleague and friend, and from symphony orchestras: the Bergen Philharmonic who have commissioned both a saxophone concerto, “Manmade” (2020), released by the Chandos label, and a 20-minute piece for full orchestra without saxophone (2021), and also the Norwegian Radio Orchestra.

Marius Neset has now received well over twenty awards or award nominations for albums and from festivals. The first was received as a teenager from the NattJazz Festival in Bergen. In Norway several EDVARD nominations and Spelleman prize and nominations have followed. He has won prize and been nominated in different categories at the German ECHO Awards. He was also the only European to be listed as one of "25 for the Future" by Downbeat in 2016.

Neset’s dynamism and his organisational capacity are such that this substantial activity as composer runs in parallel with a busy touring schedule as both leader and sideman – he is a member of Arild Andersen’s new quartet which has a new recording on ECM. It is just part of a substantial and growing discography. Neset’s main release in the current quarter (autumn 2022) is with a newly-formed quintet. “Happy”, on the ACT label features Neset’s closest musical associate, Swedish drummer Anton Eger, and other leading lights of European jazz of his generation: Magnus Hjorth on piano, Elliot Galvin on keyboards and Conor Chaplin on electric bass.

The common thread running through Neset’s career is that both his compositions and playing have consistently attracted other world class musicians, not only the jazz-scene, but from from many different genres in the musical world to want to work. The result is that the sheer breadth of Marius Neset’s activity at the top level in all kinds of musical contexts is astonishing, and is still broadening.



Booklet for Geyser (Live at Royal Albert Hall - BBC Proms)

© 2010-2024 HIGHRESAUDIO