Ólafur Arnalds - some kind of peace

Review Ólafur Arnalds - some kind of peace

Der Komponist, Multiinstrumentalist und Produzent Ólafur Arnalds startete seine musikalische Karriere als Schlagzeuger in Metal-Bands seiner Heimat Island, bevor er in die ätherischen Klanglandschaften entdeckte, die bis heute sein Markenzeichen sind. Bauelemente dieser Klanglandschaften sind ein Gemisch aus Pop, Rock, klassischer und elektronischer Musik. Auf Re_member aus dem Jahr 2018 folgt nun sein fünftes Studioalbum some kind of peace, das er in seinem Studio in der City von Reykjavik Anfang dieses Jahres aufgenommen hat. Obwohl das Album noch knapp vor der Corona-Krise aufgenommen wurde, erweist es sich wunderbarerweise als Tröster in unseren eher grauen Zeiten. Doch davon später mehr.

Ólafur Arnalds macht sich immer dann auf zu Höhenflügen, wenn er wie auf some kind of peace Gelegenheit erhält, mit Musikern zusammenzuarbeiten, die starke eigene Vorstellungen vom Musikmachen einbringen. Das Eröffnungsstück „Loom“ gestaltet der britische Musiker Bonobo mit, der für einen pulsierenden, eklektischen Sound sorgt, der durch die wilde Landschaft Islands inspiriert ist. "The Bottom Line" ist geprägt von dem verträumten Gesang des deutschen Sänger/Songwriters Josin, der im Hörer en Eindruck hervorruft, dem Wiederwachen der Natur nach langem dem Winterschlaf beizuwohnen. „Back To The Sky“ ist die Spielwiese für den isländischen Sänger JFDR, der mit heller klarer Stimme von Sehnsucht und Verlangen kündet und dabei eine Stimmung erzeugt, die für den kühlen Norden, und insbesondere für Island typisch ist.

Für dieses Album wurden die Musiker nicht nur aufgrund ihrer starken Persönlichkeiten ausgewählt, sondern auch aufgrund der persönlichen Bindung, die Ólafur Arnalds mit ihnen teilt: "All diese Menschen waren an diesem Punkt in meinem Leben bei mir, oder die Erfahrungen, die das Album beeinflussten. Es ist für mich unvorstellbar, ein persönliches Album zu machen und meine Freunde nicht mit einzubeziehen.“

Das Stück „Spiral“ gibt sich minimalistisch und eindringlich, mit ätherischen Geigenklängen und spärlich eingesetzem Klavier. Das Album schließt mit "Undone", einem Stück, das eine Sprechpassage der amerikanischen Sängerin Lhasa de Sela umfasst, demnach das Gefühl, geboren zu werden, dasselbe ist wie dasjenige zu sterben.

Das zu Ende gehende Jahr 2020 war ein weitgehend ungutes, vom nach wie vor unbesiegten Virus geprägtes Jahr, das dringend des Trostes der verunsicherten Menschen bedarf. Und genau dafür eignet sich das neueste Album von Ólafur Arnalds bestens, das mit seinen ruhig dahinfließenden, jedoch niemals eintönigen, der Natur Islands stark verbundenen Stücken einen Optimismus verbreitet, der tröstende, seelenheilende Wirkung zeitigt.

Nur ganz selten begegnet man einem Album, wie Ólafur Arnalds‘ some kind of peace, das in unguten Zeiten Hoffnung auf eine bessere, lebenswerte Zukunft macht.

Olafur Arnalds
Josin
JFDR
Bonobo
Björk Oskardottir
Sigrun Hardardottier
Karl Pestka
Unnur Jonsdottier

Ólafur Arnalds - some kind of peace

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