La Cetra Barockorchester, Vokalensemble Basel, Andrea Marcon
Biographie La Cetra Barockorchester, Vokalensemble Basel, Andrea Marcon
Andrea Marcon
Der italienische Organist, Cembalist und Dirigent wurde in Treviso (Veneto) geboren und ist einer der anerkanntesten Musiker und Spezialisten für Alte Musik.
Er studierte unter anderem an der Schola Cantorum Basiliensis Orgel und Cembalo bei Jean-Claude Zehnder und Leitung bei Hans-Martin Linde. Wichtige Impulse erhielt er von Luigi Ferdinando Tagliavini, Hans van Nieuwkoop, Jesper Christensen, Harald Vogel und Ton Koopman. 1980 war er Initiator der Sonatori de la Gioiosa Marca, 1997 gründete er das Venice Baroque Orchestra, eines der führenden Orchester im Bereich Barockmusik. Durch die intensive Auseinandersetzung mit der musikalischen Tradition ist es ihm gelungen, einige barocke Meisterwerke vor dem Vergessen zu retten.
Heute ist Andrea Marcon auch ein weltweit gefragter Operndirigent und als Leiter klassicher und frühbarocker Musik bekannt. So wurde er u.a. zu den Sinfonieorchestern des HR, WDR und NDR, der Netherlands Radio Kamer Filharmonie, dem RSB, Orchestre Philarmonique de Monte-Carlo, Mahler Chamber Orchestra, Mozarteum Orchester, Orquestra Ciudad de Granada, Essener Philharmoniker, Züricher Kammerorchester und der Camerata Salzburg eingeladen. Im Oktober 2012 gab er sein Debüt bei den Berliner Philharmonikern. Namhafte Solisten, wie unter anderem Magdalena Kozená, Andreas Scholl, Anna Netrebko, Cecilia Bartoli, Angelika Kirschlager, Christine Schaefer, Giuliano Carmignola, Viktoria Mullova, Katia und Marielle Labèque, arbeiten gern mit ihm.
Andrea Marcon ist Gast bei einigen der wichtigsten Festivals und tritt in den bedeutendsten Konzertsälen und Opernhäusern Europas, Amerikas und Asien auf, so unter anderem in der Royal Albert Hall, Barbican, Théâtre des Champs Elysées, Théâtre du Châtelet, Amsterdam Conzertgebouw, Berliner Philharmonie, Tonhalle Zürich, Palau de la Musica Barcelona, Musikverein und Konzerthaus Wien, Lincoln Center und Carnegie Hall New York, Los Angeles Disney Hall, Jordan Hall Boston, Opera City Hall und Kyoi Hall Tokyo.
Über 50 CD-Einspielungen, die mit dem Edison Preis, ECHO-Klassik, Preis der Deutschen Schallplattenkritik, Diapason d’Or, Choc du Monde de la Musique etc. ausgezeichnet wurden, zeugen von seiner Arbeit. Andrea Marcon lehrte als Gastprofessor an den Musikakademien und Universitäten Amsterdam, Kopenhagen, Göteborg, Lyon, Hamburg, London, Seoul, Tokyo und ist seit 1997 Professor für Cembalo und Orgel an der Schola Cantorum Basiliensis.
Mit LA CETRA verbindet Andrea Marcon eine langjährige Zusammenarbeit und Freundschaft durch internationale Konzerte und die zahlreichen, sehr erfolgreichen Opernproduktionen wie Orfeo von Monteverdi, Orlando furioso von Vivaldi und La Calisto von Cavalli am Theater Basel.
Seit 2009 ist Andrea Marcon Künstlerischer Leiter vom La Cetra Barockorchester und Vokalensemble Basel.
La Cetra Barockorchester Basel
konstituierte sich 1999 in Basel. Der Name des Orchesters wurde bei Antonio Vivaldi entlehnt, der seine 1727 in Amsterdam erschienenen Violinkonzerte op. 9 „La Cetra“ betitelte - die Leier (Zither), das Instrument des Orpheus und des Apollo.
Mit La Cetra betrat ein Ensemble die internationale Bühne, von dem sich rasch zeigte, dass es sich unter die Spitzenorchester der historisch orientierten Musikpraxis einreihen konnte. Erfolge bei wichtigen internationalen Festivals und eine Vielzahl von Rundfunk- und CD-Produktionen dokumentieren eindrücklich den dynamischen Aufstieg des jungen Orchesters.
Die hochspezialisierten Musiker sind zumeist Absolventen der Schola Cantorum Basiliensis, der schweizerischen „Kaderschmiede“ der Alten Musik. Über diese personelle Verbindung hinaus besteht eine intensive Zusammenarbeit mit der Forschungsabteilung der Schola Cantorum Basiliensis. So wird gewährleistet, dass der kreative musikalische Prozess flankiert und befruchtet wird durch den aktuellen Stand musikwissenschaftlicher Forschung. Dass diese Arbeitsweise geeignet ist, aussergewöhnliche Resultaten zu zeitigen, bezeugen nicht allein eine Reihe faszinierender musikalischer „Ausgrabungen“, sondern auch ein völlig eigenständiger Zugriff auf Werke des bekannten Repertoires.
Der historische Arbeitsbereich von La Cetra nimmt seinen Anfang dort, wo man überhaupt erstmals von „Orchester“ reden kann: mit dem Beginn des 17. Jahrhunderts, etwa in den Werken Claudio Monteverdis, und reicht über die vielgestaltige Orchestermusik des Barock bis hin zu den grossen sinfonischen Werken des 19. Jahrhunderts. Je nach den Erfordernissen arbeitet das Ensemble dabei mit einer Reihe renommierter Gastdirigenten (darunter z.B. Jordi Savall, René Jacobs, Gustav Leonhard, Andrea Marcon) oder im direkten kammermusikalischen Zusammenspiel.
Das ausdrückliche Credo des Ensembles ist dabei, dass wissenschaftliche Hintergrundarbeit, intensive Auseinandersetzung mit historischem Instrumentarium, Aufführungspraxis und dem geschichtlichen Umfeld der gespielten Werke letztlich immer nur einem einzigen Zweck dienen: die Musik von gestern für Menschen von heute hautnah erfahrbar zu machen – in lebendigen, packenden, aktuellen Interpretationen.
La Cetra Vokalensemble
bildete sich auf Initiative von Andrea Marcon und Johannes Keller im Jahr 2012 nach dem Erfolg der Ballett-Produktion The Fairy Queen am Theater Basel. Im Kern besteht der Chor aus Absolventen der Schola Cantorum Basiliensis - Hochschule für Alte Musik, wo alle eine solistische Ausbildung mit Spezialisierung auf die barocke Aufführungspraxis genossen haben.
Das La Cetra Vokalensemble steht dem La Cetra Barockorchester zur Seite, es ergänzt und vergrössert das Repertoire des Orchesters, mit dem es regelmässig zusammenarbeitet. Jedoch verwirklicht das Vokalensemble auch Projekte unabhängig von der Instrumentalbesetzung und ist offen für die Zusammenarbeit mit anderen Formationen.
Das Debüt des La Cetra Vokalensemble auf dem CD-Markt ist das Album Nouveau Monde (Deutsche Grammophon) mit Patricia Petibon, unter der Leitung von Andrea Marcon, für das es gemeinsam mit dem La Cetra Barockorchester Werke von Rameau und Charpentier aufgenommen hat.
Durch die hohe musikalische und stilistische Kompetenz der Mitglieder ist das Vokalensemble innerhalb des barocken Repertoires ausgesprochen vielseitig einsetzbar: von der gregorianischen Choral-Schola über solistisch besetzte Kammer-Formationen bis zu grossen Chorbesetzungen für Opern und Oratorien.