Luzerner Sinfonieorchester & Michael Sanderling
Biographie Luzerner Sinfonieorchester & Michael Sanderling
Das Luzerner Sinfonieorchester
ist das Residenzorchester im renommierten KKL Luzern. Als ältestes Sinfonieorchester der Schweiz hat es internationale Anerkennung erlangt und wird als eines der führenden Schweizer Sinfonieorchester wahrgenommen.
Stark verankert in der weltweit bekannten Musikstadt Luzern, bietet es mehrere eigene Konzertzyklen an und organisiert seit 2022 das jährliche Klavierfestival «Le piano symphonique». Im Luzerner Theater wirkt es zudem als Opernorchester. Chefdirigent des Luzerner Sinfonieorchesters seit der Saison 2021/22 ist Michael Sanderling.
Namhafte Chefdirigenten wie James Gaffigan (2010 – 2021) und Jonathan Nott (1997 – 2002) prägten den Klangkörper in den letzten zwei Jahrzehnten. Persönlichkeiten wie Constantinos Carydis, Thomas Dausgaard, Charles Dutoit, Marek Janowski, Juanjo Mena, Andris Nelsons oder John Storgårds gastieren regelmässig beim Luzerner Sinfonieorchester. Weltweit renommierte Künstler wie Martha Argerich, Joshua Bell, Rudolf Buchbinder, Gautier und Renaud Capuçon, Julia Fischer, Vilde Frang, Gil Shaham, Vadim Gluzman, Hélène Grimaud, Steven Isserlis, Sol Gabetta, Truls Mørk, Daniil Trifonov und Krystian Zimerman stehen in enger Beziehung zur Institution.
Gegründet wurde das Luzerner Sinfonieorchester in der Saison 1805/06, in der Entstehungszeit von Beethovens Violinkonzert sowie dessen vierter Sinfonie und viertem Klavierkonzert. Mit seiner über 200-jährigen Geschichte vereint das Orchester erfolgreich Tradition und Innovation. Das zeitgenössische Musikschaffen fördert es durch Kompositionsaufträge, unter anderem an William Kentridge, Sofia Gubaidulina, Dieter Ammann, Rodion Shchedrin, Thomas Adès und Wolfgang Rihm. Mit Konzertformaten wie Rising Stars, Lunchkonzerten oder der Vergabe des Arthur Waser Preises setzt sich das Orchester für die Förderung von jungen Talenten ein. Es unterhält eine eigene Orchesterakademie sowie ein umfassendes Musikvermittlungsprogramm, für das es 2018 mit dem «Junge Ohren Preis» ausgezeichnet wurde.
2021 durfte das Luzerner Sinfonieorchester seine neue musikalische Heimstätte im Kampus Südpol beziehen. Mit dem Orchesterhaus verfügt das Luzerner Sinfonieorchester nun über einen fachgerechten Raum für sinfonisch besetzte Proben. Neben den – zum Teil öffentlichen – Proben finden hier auch Kammermusikkonzerte sowie zahlreiche Veranstaltungen der Musikvermittlung statt.
Gastspiele in rund 30 Ländern auf 4 Kontinenten und in 90 Städten führten das Orchester in die renommierten Konzertsäle der Welt: so etwa in das Concertgebouw Amsterdam, in die Philharmonie de Paris, in die Londoner Barbican Hall, in die St. Petersburger Philharmonie, ins Grosse Festspielhaus Salzburg, in den Musikverein Wien, in die Tchaikovsky Concert Hall in Moskau, in das Seoul Arts Center und in die Suntory Hall Tokyo. Als erstes Schweizer Orchester spielte das Luzerner Sinfonieorchester beim Ravinia Festival in Chicago, beim Festival de Pâques in Aix-en-Provence und beim Bologna Festival. Regelmässig unternimmt das Orchester Tourneen nach Asien – zum Beispiel nach Japan, China, Korea, Indien und Singapur. Weitere Tourneen und Engagements führten es nach Deutschland, Israel, Italien, Spanien und in die Türkei sowie nach Argentinien, Brasilien, Kolumbien und Uruguay. In der Saison 2022/23 stehen beim Orchester namhafte Debüts an u.a. in der Elbphilharmonie Hamburg.
Das internationale Profil des Orchesters spiegelt sich auch in seinen CD- und DVD Aufnahmen wider. Zuletzt erschienen beim französischen Label harmonia mundi das Album «Amercians» und beim Label BIS Records eine vielbeachtete Aufnahme mit zwei Violinkonzerten von Beethoven und Schnittke. Sony Classical veröffentlichte u.a. die Alben «Rachmaninoff in Lucerne» sowie Beethovens Neunte. Weitere Einspielungen mit Werken von Saint-Saëns und Dutilleux (Preis der Deutschen Schallplattenkritik), die 6. Sinfonie von Dvořák (Top Music Recording 2014 New York Times) sowie Wolfgang Rihms Sinfonie «Nähe fern» wurden durch harmonia mundi herausgebracht. Bei Accentus Music erschien eine DVD mit Martha Argerich und mit Werken von Shchedrin, Dvořák und Schostakowitsch. In den nächsten Jahren wird es eine Gesamteinspielung der Brahmssinfonien geben.
Mit Warner Classics hat das Luzerner Sinfonieorchester 2021 eine langjährige Partnerschaft vereinbart.
Die internationale Entwicklung des Luzerner Sinfonieorchesters wird wesentlich durch den Michael und Emmy Lou Pieper Fonds gefördert.
Michael Sanderling
ist seit Beginn der Saison 2021/22 Chefdirigent des Luzerner Sinfonieorchesters. Die Ernennung erfolgte nach langjähriger erfolgreicher Zusammenarbeit und mit dem gemeinsamen Ziel, den Klangkörper in Richtung des spätromantischen Repertoires wie Bruckner, Mahler und Strauss weiterzuentwickeln.
Gastengagements führen Michael Sanderling zu führenden Orchestern weltweit. So war er in den vergangenen Spielzeiten zu Gast bei den Berliner Philharmonikern, dem WDR Sinfonieorchester Köln, SWR Sinfonieorchester, Tonhalle-Orchester Zürich, Concertgebouworkest, Orchestre de Paris, NHK Symphony Orchestra oder dem Toronto Symphony Orchestra. Eine besonders enge und regelmässige Zusammenarbeit verbindet ihn mit dem Gewandhausorchester Leipzig sowie dem Konzerthausorchester Berlin.
Neben seinen Verpflichtungen in Luzern folgt er in der Saison 2021/22 Einladungen unter anderem zum BBC Scottish Symphony Orchestra, Orchestra Sinfonica di Milano Giuseppe Verdi, Orquestra Sinfónica do Porto, Iceland Symphony Orchestra, Frankfurter Museumsorchester, Konzerthausorchester Berlin sowie zum Gürzenich Orchester Köln. In den USA gibt er sein Debüt beim Seattle Symphony Orchestra. Von 2011 bis 2019 war Michael Sanderling Chefdirigent der Dresdner Philharmonie. In dieser Zeit profilierte er das Orchester als einen der führenden Klangkörper Deutschlands und leitete es in vielfältigen Konzertformaten in Dresden sowie auf zahlreichen Tourneen im In- und Ausland. Die Einspielungen sämtlicher Sinfonien von Beethoven und Schostakowitsch für Sony Classical dokumentieren diese besondere Zusammenarbeit. Seine erste Chefposition hatte Michael Sanderling bei der Kammerakademie Potsdam inne, dessen künstlerischer Leiter er von 2006 bis 2011 war.
Michael Sanderlings Diskographie umfasst Aufnahmen wichtiger Werke von Dvořák, Schumann, Prokofiev, Tchaikovsky sowie die kompletten Sinfonien von Beethoven und Schostakowitsch. Jüngst erschien bei Berlin Classics eine Einspielung von Klavierwerken von Hummel, Weber und Mendelssohn mit Matthias Kirschnereit und dem hr-Sinfonieorchester.
Als Operndirigent trat er bislang unter anderem mit einer Neuproduktion von Sergej Prokofjevs Krieg und Frieden an der Oper Köln in Erscheinung.
Mit 20 Jahren wurde Michael Sanderling im Jahre 1987 Solo-Cellist des Gewandhausorchesters Leipzig unter Kurt Masur, von 1994 bis 2006 war er in gleicher Position im Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin tätig. Michael Sanderling ist ein leidenschaftlicher Förderer der jungen Musikergeneration. Er unterrichtet an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt am Main und arbeitet regelmässig mit dem Bundesjugendorchester, der Jungen Deutschen Philharmonie und dem Schleswig-Holstein-Festivalorchester zusammen. Gemeinsam mit dem Luzerner Sinfonieorchester wird er die Kooperation mit der Hochschule Luzern – Musik fortführen und intensivieren.