Fractured Silence Fumio Yasuda

Album Info

Album Veröffentlichung:
2014

HRA-Veröffentlichung:
18.09.2014

Label: Winter & Winter

Genre: Instrumental

Subgenre: Piano

Interpret: Fumio Yasuda

Komponist: Fumio Yasuda

Das Album enthält Albumcover

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Formate & Preise

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FLAC 88.2 $ 13,50
  • 1 Elegy in E Minor 04:24
  • 2 Thoughts Arise and Vanish 02:39
  • 3 Lost 03:05
  • 4 Blue Gallery 02:17
  • 5 Tenki 01:38
  • 6 Forgotten Waltz 03:04
  • 7 Taffeta 03:57
  • 8 Molle 02:35
  • 9 Rain 01:58
  • 10 Beata 02:41
  • 11 Solitude 02:22
  • 12 Capri 01:43
  • 13 Sky Dark Green 03:18
  • 14 Song of Nenna 04:22
  • 15 Autumn Melody 03:28
  • 16 Melancholic Waltz 04:25
  • 17 Winter Silence 01:44
  • 18 Capricornus 02:38
  • 19 Wandering Shadows 03:21
  • 20 By the Sea 04:02
  • 21 Almost Silence 05:27
  • Total Runtime 01:05:08

Info zu Fractured Silence

„Fractured Silence“ ist eine Sequenz von 21 Klavier-Solostücken, die ich seit meinem 20. Lebensjahr bis heute geschrieben habe. Diese Werke sind Teil meiner persönlichen Geschichte und Identität, die ich jedoch weder absichtlich noch unabsichtlich geschaffen habe. Rückblickend entstanden die Stücke aus dem Gedächtnis meiner vergangenen Musikerfahrungen. In ihnen schwingen Klassik, zeitgenössische und traditionelle Musik, harmonische und melodische Strukturen unterschiedlicher westlicher Musik und Improvisation. Ich habe versucht, aus diesem Continuum von Klängen ein 'Gedächtnis', das im Fluß der Zeit entstand, zu extrahieren. Was ich mit Gedächtnis meine, sind zum Beispiel Modulationen von c-Moll zu fis-Moll, wie sie in der Musik Beethovens zu hören sind, oder Robert Schumanns impressionistische Akkorde, durchsetzt von Disharmonien, der Gebrauch der lydischen Skala bei Frédéric Chopin oder der Stil des Delta Blues. All dies bereits Exisierende ist Teil jenes Gedächntisses.

Die Tonika als Grundstein der Tonalität verweigert ihre Funktion; Töne, Akkorde und Harmonien werden Objekte und Symbole. Die Präsenz eines Akkords als Symbol ist für mich vergleichbar mit dem Geschmack der Madeleine, die in Marcel Prousts 'Auf der Suche nach der verlorenene Zeit' in englischen Tee getunkt wird. Der Ton gibt mir die Möglichkeit, Glücksgefühle aus der Vergangenheit wieder zu durchleben. Immer neue Klanggeschichten werden aus dieser Ideenwelt geboren. Unbewußte Erinnerungen, die in meinem Innersten gespeichert sind, bahnen sich in Klangspiralen ihren Weg nach außen.

Das ist das Thema dieses Albums: Dem Gedächtnis der nie still stehenden Zeit zu folgen, das Zeitgefühl aus meinem tiefsten Inneren zu manifestieren. Zeitgefühl bedeutet die Fortsetzung des Jetzt, die Zukunft eingeschlossen. Das eigentliche Schlüsselwort ist 'Ewigkeit'.

Für die Aufnahme spiele ich auch ein 'Prepared Piano', um die größtmöglichen Grenzen unerwarteter Klangsphären zu erreichen und zu erfahren. Die Störung ist wie ein Angriff auf den natürlichen Klang eines Klaviers. Durch Objekte wie Nägel und Schrauben auf den Saiten erzeugt jeder Anschlag einen unterschiedlichen Klang und Widerhall im resonierenden Körper. Die Harmonien der Obertöne erklingen anders, doch die eigentümlichen Klänge lassen ähnliche Töne wie Referenzpunkte aus dem Gedächtnis aufsteigen; es ist ein essentielles Erlebnis. (Fumio Yasuda)

Die Aufnahme auf dem Konzertflügel fand im Steinway-Haus München statt. Aufgenommen wurde mit nur einem Josephson C700S Mikrophon, direkt live-to-three-track. Das Prepared Piano wurde im Studio 246 in Aoyama, Tokyo, aufgezeichnet. Das finale Sound Design stammt von Adrian von Ripka, der mit dem Produzent Stefan Winter bereits seit 1987 zusammenarbeitet. Für die Gestaltung wurden Bilder der japanischen Malerin Miwa Ogasawara, die in Hamburg lebt und arbeitet, verwendet.

Fumio Yasuda, Klavier


Fumio Yasuda
1953 in Tokio geboren, Absolvent der Kunitachi Musikhochschule, fing mit siebzehn Jahren an zu komponieren. Schon bald entwickelte er ein Interesse für Improvisation und spielte zusammen mit einem der bekanntesten Improvisatoren Japans, dem Gitarristen Masayuki Takayanagi. In den Neunziger Jahren nahm Fumio Yasuda ein Piano Solo-Album auf und hat bei verschiedenen Anlässen mit der Nationalphilharmonie Slowakiens zusammengearbeitet. 1995 begann die Zusammenarbeit mit dem japanischen Fotografen Nobuyoshi Araki. Die Hauptergebnisse dieser Zusammenarbeit sind: "Tokyo Comedy" (1997 in Wien aufgeführt), "1999 Taipei - Summer" (1999 in Taipei), und "Shijo" (1998 in Hamburg). Seit 2000 arbeitet Fumio Yasuda mit Winter & Winter zusammen. In dieser Zusammenarbeit sind die Alben »Kakyoku«, »Charmed with Verdi«, »Schumann's Bar Music«, »Heavenly Blue« und »Las Vegas Rhapsody«, »Berlin – Songs of love and war, peace and exile«, »Schumann's Favored Bar Songs« und »Mother Goose's Melodies« entstanden.

Schon das Album »Kakyoku« dokumentiert auch die langjährige fruchtbare Arbeit mit Japans bekanntestem Fotografen Nobuyoshi Araki. Im Kontrast zur Atonalität vieler zeitgenössischer Werke, sind Yasudas Partituren bemerkenswert zugänglich. Manchmal erinnern sie an den Impressionismus spätromantischer Komponisten wie Debussy. Araki schreibt dazu: "Yasudas Musik is manchmal sentimental und manchmal fast wahnsinnig. Sie hat eine Art, einem unter die Haut zu gehen und dabei Körper und Seele zu berühren."

Dieses Album enthält kein Booklet

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