Real Book Stories Wolfgang Muthspiel, Marc Johnson, Brian Blade

• 1 Lament 06:54
• 2 All the Things You Are 03:42
• 3 Someday My Prince Will Come 03:35
• 4 I Hear a Rhapsody 04:24
• 5 Blue in Green 04:05
• 6 Giant Steps 05:30
• 7 Peace 04:49
• 8 Liebeslied 03:27
• 9 Ask Me Now 03:51
• 10 Solar 03:22
• Total Runtime 43:39

Info zu Real Book Stories

Wolfgang Muthspiel über die Musik (entnommen aus den Liner Notes »Real Book Stories«)

Auf dem Cover dieses Albums sehen Sie ein Bild von New York, aufgenommen in Hoboken, New Jersey, wo wir diese Tracks aufgenommen haben. Für mich repräsentiert es die Schönheit eines vertrauten Ortes, betrachtet aus einer anderen Perspektive. Ich komme aus einer kleinen Stadt in Österreich namens Judenburg. Wenn meine Familie zog ich in die nächstgrößere Stadt, Graz, fühlte es sich an wie der Nabel der Welt. Dabei gilt Graz für die Wiener als provinziell. Das erste Mal in Wien zu spielen, schien mir der ultimative Erfolgsbeweis, bis ich zum Studieren nach Boston zog. Von Boston aus schien New York wie ein eigener Planet, unerreichbar und beängstigend. Als ich schließlich nach New York City zog, ließ ich mich im „Dorf“ nieder, für viele das Zentrum des Jazz. So habe ich mich im Laufe der Jahre vom Außen ins Zentrum bewegt und unter anderem festgestellt, dass das Zentrum ganz anders aussieht, wenn man sich darin befindet. Es verliert alle Eigenschaften, die ihm gemeinhin zugeschrieben werden, und nimmt andere an. Während New York City früher für Dinge wie Geschwindigkeit, Puls, Metropole stand, steht es heute für Freunde, Fußball im Park, unsere Wohnung und das Early Bird Special in einem japanischen Restaurant. In gewisser Weise gehe ich so an die Musik auf diesem Album heran. Ich betrachte Standards aus der Perspektive eines Außenstehenden. Ich bin mit Mozart und nicht mit Ellington aufgewachsen und habe schon lange Musik gemacht, bevor ich den Jazz für mich entdeckt habe. Ich bin gerne Ausländer, spreche eine andere Sprache als meine Muttersprache. Ich mag Akzente. Dies ist mein erstes Album von Jazz Standards. Ich habe sie immer gespielt, aber selten in meinen Konzerten oder auf meinen Alben. Diese Aufnahme fühlt sich für mich wie ein Gespräch über Standards an. Ein Gespräch mit zwei meiner Lieblingsmusiker über Musik, die ich liebe.

"Trio-Kunst voll Dynamik und Einfallsreichtum. Die von den Musikern dem gemeinsamen Spiel zugrundegelegten Songs dienen als verbindende Ideensysteme, deren notierte Formen sich gar nicht zur Gänze manifestieren müssen. Eine staunend machende Gereiftheit und Eleganz der Musik. Geschmackvoller und informierter kann man sich dem Real Book dieser Tage wohl kaum widmen." (Jazzpodium)

Wolfgang Muthspiel, Gitarre
Marc Johnson, Kontrabass
Brian Blade, Schlagzeug

Wolfgang Muthspiel
Der Gitarrist Wolfgang Muthspiel, geboren 1965, lebt in Wien und gilt als einer der einflussreichsten Gitarristen seiner Generation. Nach seiner klassischen Ausbildung auf der Geige entdeckte er im Alter von 15 Jahren seine Liebe zur Gitarre. Sein Interesse an der eigenen, aber auch an der improvisierten Musik führte ihn schließlich zum Jazz. Nach seinem Studium bei Mick Goodrick am New England Conservatory und später am Berklee College of Music in Boston tourte er zwei Jahre lang mit dem Gary Burton Quintet und erspielte sich einen hervorragenden Ruf in der Jazzszene. Ab Mitte der 90er Jahre lebte und arbeitete er in der Jazz-Hauptstadt New York. In dieser Zeit wagte er mit Rebekka Bakken sensible Ausflüge in die Welt der Popmusik, während er mit seinem Bruder das elektronische Projekt Muthspiel/Muthspiel verfolgte. Als gefragter Sideman spielte er für Trilok Gurtu, Dhafer Youssef, Youssou N'Dour, Maria Joao, Dave Liebmann, Peter Erskine, Paul Motian, Bob Berg, Gary Peacock, Don Alias, Larry Grenadier, John Patitucci, Dieter Ilg, das Vienna Art Orchestra und viele andere.

Im Jahr 2000 gründete er das Label "Material Records", das bis heute zahlreiche Aufnahmen internationaler Künstler veröffentlicht hat. Nach der Europatournee mit seinem neuen Quartett ,2008, und dem Duo-Projekt "Friendly Travellers" in Zusammenarbeit mit dem Schlagzeuger Brian Blade ,2008, widmete sich Wolfgang Muthspiel verstärkt dem Trio "MGT" (Muthspiel-Grigoryan-Towner), mit dem nach mehreren Konzertreisen das vielbeachtete Debütalbum "From a dream" erschien. Außerdem komponierte er für verschiedene Ensembles wie die Klangform Wien und im Haydnjahr 2009 eine Auftragsproduktion der Stiftung Esterhàzy. Er produziert Aufnahmen von jungen Musikern und leitet die Klasse für Gitarristen an der Musikhochschule Basel FHNW.

Zu seinen aktuellen Projekten gehören das "Wolfgang Muthspiel Trio", das "Drumfree Trio", das von der Kritik hochgelobte "Wolfgang Muthspiel Quintet" sowie sein sich ständig weiterentwickelndes Soloprogramm.

Im Juni 2012 erschien die Aufnahme des Projekts "Vienna Naked", ein Songprogramm, das Muthspiel für Gitarre und Gesang komponiert hat. 2013 debütierte Muthspiel mit "MGT" auf dem Album "Travel Guide" beim renommierten Münchner Label ECM. Im Jahr 2014 folgte sein Debüt als Bandleader bei ECM. Die Trio-Aufnahme "Driftwood" mit Brian Blade und Larry Grenadier löste ein großes Medienecho aus.

Medienecho und im Jahr 2014 erhielt Muthspiel einen eigenen Zyklus im Wiener Konzerthaus. Eine weitere Gesangsaufnahme folgte 2015 mit dem Projekt "Vienna World", in dessen Verlauf er mit 18 Musikern in Rio de Janiero, Buenos Aires, New York, Schweden und Wien Konzerte spielte und aufnahm.

Im Herbst 2016 wurde "Rising Grace" bei ECM Records veröffentlicht. Diese Quintett-Aufnahme mit Brad Mehldau, Ambrose Akinmusire, Brian Blade und Larry Grenadier zierte 2016 viele Bestenlisten, erhielt vom Downbeat Magazine fünf von fünf Sternen und bescherte dem "Wolfgang Muthspiel Quintet" eine Reihe ausverkaufter Konzerte weltweit. Zu den zahlreichen Auszeichnungen von Wolfgang Muthspiel gehören der Hans-Koller-Preis als "Musiker des Jahres" und die Auszeichnung als "European Jazz Musician of the Year 2003". Darüber hinaus wählte ihn das Musicians Magazine" unter die Top Ten der Gitarristen weltweit".

Dieses Album enthält kein Booklet