Rauchenecker: Orchestral Works Sebastian Bohren, Sarastro Quartett, Musikkollegium Winterthur & Howard Griffiths
Album Info
Album Veröffentlichung:
2022
HRA-Veröffentlichung:
21.10.2022
Label: CPO
Genre: Classical
Subgenre: Chamber Music
Interpret: Sebastian Bohren, Sarastro Quartett, Musikkollegium Winterthur & Howard Griffiths
Komponist: Georg Wilhelm Rauchenecker (1844-1906)
Das Album enthält Albumcover Booklet (PDF)
- Georg Wilhelm Rauchenecker (1844 - 1906): Symphonisches Tonwerk im Stil einer Ouvertüre in E Major:
- 1 Rauchenecker: Symphonisches Tonwerk im Stil einer Ouvertüre in E Major 14:36
- Symphony No. 1 in F Minor:
- 2 Rauchenecker: Symphony No. 1 in F Minor: I. Allegro ma non troppo 08:25
- 3 Rauchenecker: Symphony No. 1 in F Minor: II. Adagio con espressione 05:15
- 4 Rauchenecker: Symphony No. 1 in F Minor: III. Allegro impetuoso 05:45
- 5 Rauchenecker: Symphony No. 1 in F Minor: IV. Moderato 05:00
- Orientalische Phantasie:
- 6 Rauchenecker: Orientalische Phantasie 13:01
Info zu Rauchenecker: Orchestral Works
Obwohl heute beinahe komplett in Vergessenheit geraten, war Georg Wilhelm Rauchenecker ein ausgesprochen vielseitiger Musiker von europäischem Format: Als Gründer und Dirigent des ersten professionellen Orchesters der Stadt Winterthur (1875), Komponist, glühender Wagnerianer, Stadtorganist, Musikalienhändler und Pädagoge hat er gewichtige und weitreichende Spuren in Deutschland, der Schweiz und Frankreich hinterlassen. Die beiden auf diesem Album vorgestellten Orchesterwerke wurden «seinem» Stadtorchester Winterthur (wie das Musikkollegium Winterthur bis ins Jahr 2000 hieß) auf den Leib geschrieben, während es sich bei der Orientalischen Fantasie um ein Frühwerk des 21-Jährigen handelt. Raucheneckers symphonischer Erstling scheint in gewisser Weise seine künstlerische Visitenkarte gewesen zu sein: Nur wenige seiner anderen Werke wurden derart oft gespielt, und das Stück hielt sich bis mindestens 1932 im Repertoire. Trotz Raucheneckers engem Kontakt mit den Werken der neudeutschen Schule und seiner persönlichen Bekanntschaft mit Richard Wagner zeigt sich der Komponist in diesem Werk als Bewahrer der symphonischen Tradition. Aus dem Werk spricht gewisser Weise ein Bekenntnis zur «absoluten Musik», denn auf programmatische Anspielungen sowie explizit koloristische instrumentale Wirkungen wird komplett verzichtet. Seine technisch ausgesprochen anspruchsvolle Orientalische Fantasie vereint den virtuosen Anspruch eines Solokonzerts mit einer rhapsodisch freien Form und war eines von Raucheneckers eigenen Paradestücken als Geiger.
"Schon dieses knapp 15-minütige Werk, das nach drei Aufführungen 1880 und 81 erst im Jahr 2010 wieder gespielt wurde, zeigt Rauchenecker als erfindungsreichen Melodiker und gewieften Konstrukteur dramatischer Zuspitzungen. Diese Qualitäten kennzeichnen auch seine 1. Sinfonie in f-moll (1875/76), die zwar vergleichsweise konservativ gestaltet ist, aber vom ausladenden ›Allegro con spirito‹ bis zum brodelnden ›Allegro non tanto‹ eine unwiderstehliche Sogwirkung entfaltet." (Kulturabdruck)
Sebastian Bohren, Violine
Sarastro Quartett
Musikkollegium Winterthur
Howard Griffiths, Dirigent
Sebastian Bohren
Von der Süddeutschen Zeitung unter die „ernsthaften und geradlinigen Musiker seiner Generation“ gezählt, besticht der Geiger Sebastian Bohren sowohl als Solist als auch als Kammermusiker durch die Ausgewogenheit seines Spiels und seiner Repertoireauswahl, dessen Schwerpunkte in der Klassik, der Frühromantik, dem 20. Jahrhundert und der zeitgenössischen Musik liegen.
Sebastian Bohren erhielt 2022 die Auszeichnung „Der Goldene Bogen“, verliehen durch die „Stiftung Schweizer Geigenbauschule". Er reiht sich mit dieser Ehrung in eine illustre Reihe von Künstlerinnen und Künstlern ein, darunter Thomas Zehetmair, Tabea Zimmermann, Patricia Kopatchinskaja, Kim Kashkashian, Isabelle van Keulen, Hansheinz Schneeberger und Leonidas Kavakos.
In seiner Schweizer Heimat tritt Sebastian Bohren regelmässig mit Ensembles wie dem Sinfonieorchester Basel, Luzerner Sinfonieorchester, Orchestra della Svizzera Italiana, Musikkollegium Winterthur, argovia philharmonic, Zürcher Kammerorchester, Kammerorchester Basel, Festival Strings Lucerne und CHAARTS Chamber Artists auf. Auf internationalen Bühnen arbeitet er mit St. Petersburg State Academic Cappella, Royal Liverpool Philharmonic Orchestra, Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz, Münchner Kammerorchester, Kölner Kammerorchester, Göttinger Sinfonieorchester, Württembergische Philharmonie Reutlingen, WKO Heilbronn, Stuttgarter Kammerorchester, Romanian Chamber Orchestra und Orchestra di Padova e del Veneto. Zu den Dirigenten, mit denen er zusammenarbeitet, gehören Cristian Macelaru, Marc Minkowski, Elim Chan, Emmanuel Tjeknavorian, Thierry Fischer, James Gaffigan, Heinz Holliger, Axel Kober, Patrick Lange, Andrew Litton, Andrew Manze, Christoph Poppen, Michael Sanderling, Gábor Takács-Nagy und Mario Venzago. 2018 debütierte er beim Lucerne Festival.
Das BBC Music Magazine vergab 5 Sterne für seine bei Avie erschienene Aufnahme mit Mozart-Konzerten: sie lobte sein „fantastisches Spiel“, das „lebhaft und aufmerksam jeder musikalischen Wendung folgt“. Gramophone beschrieb das 2021 mit den CHAARTS Chamber Artists unter der Leitung von Gábor Takács-Nagy aufgenommene Album als „ein Hörerlebnis, das einen von Anfang bis Ende nicht loslässt“, und fragte „Wohin wird Sebastian Bohrens investigativer Repertoireansatz ihn als nächstes führen?“
Im Jahr 2019 brachte er eine vom ukrainischen Perkussionisten Andrej Pushkarev für ihn geschriebene Bearbeitung von Prokofjews Violinsonate Nr. 1 für Violine und Orchester zur Uraufführung. Ein Livemitschnitt mit dem Georgischen Kammerorchester Ingolstadt erschien im gleichen Jahr bei Sony Classical. Unter seinen bisherigen Einspielungen sind die Konzerte von Beethoven, Mendelssohn, Karl Amadeus Hartmann und Britten (von The Strad gelobt für das „farbenreiche Spiel, das ebenso betörend wie die Spieltechnik verblüffend“ sei), ein erster Teil einer Gesamtaufnahme von Bachs Sonaten und Partiten (Concerti: „voller Esprit, geistsprühend, voller Wärme und Anteilnahme, spannungsgeladen und von tiefer Ruhe erfüllt.“), sowie Werke von Schubert, Schumann, Respighi, Shostakovich, Vasks und Kancheli hervorzuheben.
Zu seinen Kammermusikpartnern zählen die Geiger Daniel Hope, Roby Lakatos, Hansheinz Schneeberger und Dmitry Sitkovetsky, die Pianisten Andreas Haefliger, Konstantin Lifschitz, Mao Fujita und Yekwon Sunwoo, der Bratschist Antoine Tamestit, die Cellisten Thomas und Patrick Demenga, Anastasia Kobekina, Julia Hagen und Christian Poltera, die Saxophonistin Valentine Michaud sowie der Klarinettist Reto Bieri.
Nach der Matura studierte Bohren in Zürich, Luzern und München. Er leitet die Konzertreihe „Stretta Concerts“ in Brugg (CH). Viele Jahre war er Stipendiat der Stiftung Lyra. Sebastian Bohren spielt die „Ex-Wanamaker-Hart“ Violine von Giovanni Battista Guadagnini.
Booklet für Rauchenecker: Orchestral Works