Nashville Tears Rumer

Album Info

Album Veröffentlichung:
2020

HRA-Veröffentlichung:
14.08.2020

Label: Cooking Vinyl Limited

Genre: Country

Subgenre: Traditional Country

Interpret: Rumer

Das Album enthält Albumcover

?

Formate & Preise

Format Preis Im Warenkorb Kaufen
FLAC 44.1 $ 13,20
  • 1 The Fate of Fireflies 03:49
  • 2 June It's Gonna Happen 04:05
  • 3 Oklahoma Stray 03:54
  • 4 Bristlecone Pine 04:19
  • 5 Ghost in This House 04:16
  • 6 Deep Summer in the Deep South 05:22
  • 7 Heart Full of Rain 03:36
  • 8 Hard Times for Lovers 03:20
  • 9 Starcrossed Hanger of the Moon 03:41
  • 10 The Song Remembers When 03:53
  • 11 That's That 04:15
  • 12 Here You Are 04:03
  • 13 Learning How to Love 04:01
  • 14 The Snow White Rows of Arlington 04:24
  • 15 Half the Moon 03:17
  • Total Runtime 01:00:15

Info zu Nashville Tears

Die preisgekrönte britische Sängerin RUMER kehrt mit ihrem neuen Album.

In der südamerikanischen Folklore spricht man häufig von "Songcatchers": Personen, die eine spirituelle, fast übernatürliche Verbindung zur Musik besitzen. Sie hüten wichtige Lieder und geben ihnen ihre Stimmen, hauchen ihnen Leben ein und sorgen dafür, dass sie in Erinnerung bleiben.

Rumer tut genau dies. Von der britischen Sängerin geschriebene Lieder wie "Slow" und "Aretha" machten sie zu einem weltweiten Millionen-Seller, aber sie hat auch einen untrüglichen Instinkt für die Arbeit anderer. Bei "Nashville Tears" taucht Rumer in den Katalog von Hugh Prestwood ein, einem Songwriter, der von seinen Kollegen außerordentlich geschätzt wird. "Nashville Tears" ist ein Album zum Genießen und sammelt fünfzehn der besten Songs von Prestwood, von denen viele bisher noch nie aufgenommen wurden.

Ein Musikwissenschaftler würde sagen, dass "Nashville Tears" eine Aussage über die Entdeckung und Interpretation der Songs macht, wie Jennifer Warnes es auf ihrem Album "Famous Blue Raincoat" mit Stücken von Leonard Cohen oder Harry Nilsson auf "Nilsson Sings Newman" tat. Ein Kritiker könnte anmerken, dass Rumers intime Darstellung und emotionale Stärke auf dem Album den Einfluss anderer Künstler offenbart, die sie bewundert: Linda Ronstadt, Art Garfunkel, Judy Collins. Diejenigen, die in Rumers Alben "This Girl's in Love" (A Bacharach & David Songbook) und "Boys Don't Cry" (aus den Katalogen männlicher Songwriter der 70er Jahre) schwelgten, werden wieder einmal von ihrem exquisiten Geschmack profitieren.

Dennoch kann man sich fragen, wie eine britische Chanteuse dazu kam, das Werk eines in Texas geborenen New Yorkers aufzunehmen, der in der Nashville Songwriters Hall of Fame steht...

Mehrere Jahre lang war Rumer im Süden Amerikas zu Hause - in der bewaldeten Gegend von Nordwest-Arkansas. In dieser Zeit widmete sie sich ihrer Mutterrolle und nahm sogar einen Teilzeitjob in einem örtlichen Friseursalon an. Obwohl sie ihre Zeit außerhalb des Rampenlichts genoss, war ihr Wunsch, wieder Musik aufzunehmen.

Rumer



Jools Holland liebt sie, Elton John lobt sie und Burt Bacharach ließ sie einfliegen, um Songs mit ihr zu schreiben. Die Songs auf ihrem Debüt-Album Seasons Of My Soul stammen allerdings fast komplett aus RUMERs eigener Feder, und das muss auch so sein, denn hier erzählt die britische Songwriterin von ihrer eigenen Geschichte. Allerdings auf einem so hohen Niveau, dass sie jeden berühren, der sich den überaus eleganten und intensiven Klängen hingibt. Die erste Single Slow übte jedenfalls schon eine hinreißende Wirkung aus und ihr Debüt Album stieg auf Platz # 3 in die englischen Charts ein und hat dort mittlerweile Gold Status erreicht.Ein perfekter Start für eine Songwriterin, die zurzeit überall auf offene Ohren stößt.

Mit 11 Songs präsentiert RUMER auf Seasons Of My Soul ein beeindruckendes Repertoire an äußerst reifen Kompositionen, die zwischen heiterer Gelassenheit und dem Hauch von Melancholie changieren. Die gelungenen Arrangements, die mit wunderbar weichen Bläsern und leicht jazzigem Touch angesetzt sind, tragen die nahezu schwebende Stimme RUMERs beinah wie ein Windhauch durch die Songs. Eine Stimme, die bereits vielfach mit der von Carole King und Karen Carpenter verglichen wurde, und vielleicht könnte man auch noch k.d. lang als Vergleichsstütze mit heranziehen - wenn Vergleiche in diesem Fall denn überhaupt angebracht sind.

Für die Aufnahmen ihres ersten Albums konnte RUMER auf die Erfahrung Steve Browns zurückgreifen, der die Songwriterin bei einem Auftritt im Cobden Club in Kensal Rise entdeckte und sie bei dreien der elf Songs auch kompositorisch unterstützte. Ihren ersten Hit Slow allerdings schrieb sie im Alleingang: „Es ist ein Liebeslied”, beschreibt RUMER den Song, bei dem man sich auf Anhieb in diese Stimme verliebt. „Allerdings geht es um eine unerwiderte Liebe, und der Refrain hat so ein bisschen die Funktion wie der Chor in einem griechischen Drama. Er erinnert daran, dass man sich dem Gefühl der Liebe nicht zu schnell und unbedacht hingeben soll.“ Sehr viel gelöster - wenn auch nicht minder melancholisch - wirkt dagegen Aretha, das einen Hauch klassischen Soul mitbringt und eine berührende Hommage an die große Dame des Soul darstellt: Es geht, neben anderen Dingen, um „die Dankbarkeit, die man Künstlern gegenüber empfindet, die einen stets begleiten, auch in schwierigen Zeiten. Jeder hat seine eigene Aretha. Ich könnte mir kein Leben ohne eine Aretha vorstellen.“

Schwierige Zeiten hat RUMER mit Sicherheit durchlebt, mindestens jedoch Zeiten, in denen es Anlass zu Verwirrung gab. Ihre Kindheit verbrachte die heute 31-Jährige als siebtes Kind eines britischen Paares in der Nähe von Islamabad in Pakistan. Relativ isoliert wuchs sie ein paar Jahre in einer Auswanderer-Siedlung auf - ohne Fernsehen, ohne Zeitung und in einer Atmosphäre, in der alle Kinder der Siedlung unbändig hin und her laufen konnten. Musik war der bevorzugte Zeitvertreib der Geschwister, und als RUMER sieben Jahre alt war, schenkte ihr Bruder ihr eine Gitarre - auf der in den letzten Jahren übrigens auch die Songs von Seasons Of My Soul entstanden. „Es war eine völlig unwirkliche Landschaft“, so erinnert sie sich. „Unser Universum war einzig und allein durch uns selbst definiert.“

Alles änderte sich, als die Familie zurück nach England ging und sich im Naturschutzgebiet New Forest bei Southampton ansiedelte. Zum ersten Mal im Leben gab es einen Fernseher, was RUMER sofort ausgiebig nutzte und sich sämtliche Filme mit Judy Garland anschaute. Entwurzelt in der neuen Umgebung, flüchtete sie sich in Filmromantik und Musik - wie man bei Slow und Come To Me High heraushören kann „Meine Songs schöpfen aus den Elementen der Folk-Tradition, mit der ich aufgewachsen bin“, erklärt sie. „Aber als ich begann, Songs zu schreiben, kombinierte ich das mit kinematischen, epischen Akkorden. Ich bin immer auf der Suche nach einer romantischen Melodie. Eigentlich wollte ich immer nur den Soundtrack für Hedy Lamarr schreiben, wie sie eine Wendeltreppe hinuntergeht.“

Doch es dauerte nicht lange, bis die Eltern sich trennten, denn ihr vermeintlicher Vater erfuhr, dass sie in Wirklichkeit die Frucht einer Affäre war, die ihre Mutter mit dem pakistanischen Koch der Familie hatte. Diese denkbar verwirrende Erkenntnis traf sie mit elf Jahren. „Mein Dad ging aber sehr sensibel damit um. Er änderte sein Verhalten mir gegenüber überhaupt nicht, obwohl das alles sehr schmerzhaft für uns alle war.“ Nach der Trennung der Eltern verbrachte RUMER die meiste Zeit des Jahres bei ihrem Vater in Carlisle und fuhr lediglich im Sommer nach New Forest zu ihrer Mutter. Mit 16 besuchte sie das Art College in Devon und wurde Mitglied in der Indieband La Honda. Schon damals wurden Radio 1 und der NME aufmerksam, doch erkrankte ihre Mutter schwer an Brustkrebs, und RUMER beschloss, zurück nach New Forest zu gehen. Dort richtete sie sich in einem Wohnwagen auf einem Schrottplatz ein und hielt sich über Wasser, indem sie Bands für lokale Clubs buchte und - trotz fehlender Qualifikation - als Dozentin für Drama im örtlichen College arbeitete. „In meinem Wohnwagen kehrte ich zu meiner Kindheit zurück“, erinnerte sie sich rückblickend.

Dieses Album enthält kein Booklet

© 2010-2024 HIGHRESAUDIO