Album Info
Album Veröffentlichung:
2025
HRA-Veröffentlichung:
07.11.2025
Das Album enthält Albumcover
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- 1 Mäandern 07:32
- 2 Farn 05:23
- 3 Choral To Zaubergarten 03:14
- 4 Zaubergarten 07:57
- 5 Song for the Night - Dedicated to Carla Bley 06:56
- 6 Nautical Twilight 05:05
- 7 Veils of Fog 05:06
- 8 Changing Perspectives 07:04
- 9 Where We Belong 06:26
- 10 Nachsinnen 01:26
Info zu Changing Perspectives
„Perspektivenwechsel“ ist etwas, das sich die Komponistin und Klarinettistin Rebecca Trescher schon immer zum Ziel gesetzt hat, aber das ist keine leichte Aufgabe. Einerseits muss sie ganz in das musikalische Geschehen eintauchen, andererseits bemüht sie sich, stets externe Perspektiven und andere Hörweisen im Blick zu behalten und fragt sich: Funktioniert das tatsächlich so, wie ich es mir vorgestellt habe? Was könnte noch fehlen, und was könnte dem Ganzen den entscheidenden Touch oder den nötigen Kick geben?
Auf den ersten Blick mag dies wie das Anliegen einer Kontrollfreak erscheinen. Doch mit zunehmender Entwicklung und Reife hat die in Tübingen geborene und in Nürnberg lebende Trescher gelernt, übermäßige Kontrolle aufzugeben, und längst die Kunst des Loslassens verfeinert. […]
Gemeinsam schuf Rebecca Treschers Truppe berauschende Klanglandschaften, Handlungen mit überraschenden Wendungen und Szenen, die den Zuschauern lange in Erinnerung bleiben werden. Nehmen wir zum Beispiel ein Stück wie „Farn“, das diesen schönen Pflanzen gewidmet ist. Die Musik beginnt mit Klängen, die ein Geheimnis zu bergen scheinen, und geht dann in eine dramatische Sequenz über, die irgendwie das bevorstehende Unheil ankündigt. Beim Komponieren wurde Trescher von der Erkenntnis beseelt, dass die Natur manchmal zurücknimmt, was die Zivilisation ihr geraubt hat. Mit langsamer, aber unaufhaltsamer Kraft können Pflanzen dann Gebäude umschlingen, die einst von Menschen bewohnt waren.
Auch viele andere Stücke auf „Changing Perspectives“ besitzen diese fast filmische Qualität, die internationale Kritiker wiederholt in Rebecca Treschers Musik hervorgehoben haben. Die Zuhörer finden sich schnell in einem „verzauberten Garten“ wieder – so lautet auch der Titel einer zweiteiligen Komposition auf dem Album, die von der Musik und Persönlichkeit des brasilianischen Musikzauberers Hermeto Pascoal inspiriert ist.
Rebecca Trescher, Klarinette, Bassklarinette, Komposition
Andreas Feith, Klavier, Komposition
Phil Donkin, Kontrabass
Tobias Backhaus, Schlagzeug
Weitere Musiker:
Theresia Philipp, Altsaxophon (Track 3, 4, 6, 9, 10)
Joachim Lenhardt, Tenorsaxophon, Flöte (Track 3, 4, 6, 7, 9, 10)
Philipp Brämswig, Gitarre, Effekte (alle außer Track 7)
Aufgenommen im DLF Köln von Christian Heck, Michael Morawietz und Lukas Fehling im September 2024
Abgemischt von Christian Heck
Radioproduzent für DLF: Thomas Loewner
Mastering von Christoph Stickel
Produziert von Rebecca Trescher
Rebecca Trescher
(*1986 in Tübingen) lebt und arbeitet als freischaffende Komponistin, Klarinettistin und Bandleaderin in Nürnberg und Berlin. Getrieben von einer unbändigen Neugier und Experimentierfreude zwischen Jazz und sinfonisch geprägter Zeitgenössischer Musik, hat sie sich einen hervorragenden Namen in der deutschen und internationalen Jazzszene erarbeitet. Die Natur und ihre Kompositionsideen stehen dabei meist in enger Verbindung zueinander; ihre Musik hat etwas Geerdetes und gleichzeitig etwas Luftiges. Zu ihren Vorbildern gehören Größen verschiedener musikalischer Stile wie Björk, Bob Brookmeyer, Miles Davis, Gil Evans, Radiohead, Maurice Ravel, Wayne Shorter, Igor Stravinsky sowie Questlove. Trescher erschafft mit ihren Kompositionen einen einzigartigen kreativen Klangraum – nie plakativ, sondern assoziativ und organisch. Ihr Ansatz, von einer Ruhe in der Musik aus, mit wenigen Tönen sinfonisch anmutende, poetische Spannungsbögen aufzubauen, begeistert Kritiker wie Publikum gleichermaßen.
Rebecca Trescher wuchs in einer Familie mit vier Geschwistern auf. Schon als Kind entwickelte sie ihre große Leidenschaft für die Klarinette. Um sich klassischen Musikunterricht und später das Studium finanzieren zu können, begann sie früh mit Aushilfsjobs. Neben der Klarinette, lernte sie Flöte, E-Bass und Gitarre. Schon zu Schulzeiten war sie fasziniert von der Improvisation und entwickelte erste kleine Melodien an der Klarinette und am Bass. Sie studierte an der Hochschule für Musik Nürnberg Jazzklarinette und Komposition (Diplom und Master of Music, 2008-2015), gefolgt von einem weiteren Master of Music im Fach Komposition an der Hochschule für Musik und Theater München.
Rebecca Trescher ist ein gern gesehener Gast auf Festivals. Ihre Konzerte werden regelmäßig vom Bayerischen Rundfunk sowie von Arte mitgeschnitten und gestreamed. Auf internationalen Konzertbühnen ist sie vor allem mit dem Rebecca Trescher Tentett und dem Rebecca Trescher Quartett zu hören, aber auch im Duo mit dem griechischen Gitarristen Giorgos Tabakis sowie als Solokünstlerin. Sie erhielt zahlreiche Förderungen und Preise für ihr künstlerisches Schaffen, u.a. ein Stipendium der Kunststiftung Baden-Württemberg 2014, den Kulturförderpreis der Stadt Nürnberg 2015, eine „Artist in Residency“ im Künstlerhaus Lukas in Ahrenshoop, den Bayerischen Kunstförderpreis 2017, den Wolfram-von-Eschenbach Förderpreis 2021 und den Deutschen Jazzpreis für die „Komposition des Jahres 2022“. Im gleichen Jahr wurde sie in der Kritikerumfrage des renommierten „Downbeat Magazine“ zum „Rising Star Clarinet“ gewählt.
Ihre Begeisterung für große Klangkörper und ungewöhnliche instrumentale Besetzungen brachte sie vor zehn Jahren dazu, ihr eigenes Large Ensemble zu gründen, mit dem sie experimentieren konnte: das Ensemble 11. Der bewusste Verzicht auf Blechblasinstrumente ermöglichte ihr hier, einen weichen, sinfonischen und impressionistischen Sound zu kreieren, der trotz elf Stimmen oft einen kammermusikalischen Charakter hatte. Im Jahr 2019 sehnte sie sich jedoch nach einer Veränderung der Klangfarben ohne klassische Flöte und Stimme: Als Weiterentwicklung aus dem Ensemble 11 ging das 2022 mit dem Neuen Deutschen Jazzpreis ausgezeichnete Rebecca Trescher Tentett hervor. Durch die einzigartige und vielschichtige Besetzung aus mehreren Saxophonen, Klarinette, Cello, Konzertharfe, Klavier, Vibraphon, Trompete, Bass und Schlagzeug entstehen außergewöhnliche, berührende akustische Fahrten entlang Rebecca Treschers sensibler Kompositionen. Seit der Gründung des Tentetts verlässt sich die Bandleaderin außerdem auf einen festen Toningenieur, der selbst Musiker und Produzent ist, immer bei Konzerten mitreist und den Live-Sound abmischt.
Rebecca Trescher schrieb verschiedene Auftragskompositionen, u.a. eine 120-minütige Konzertmusik zum Stummfilmepos „Oktober“ von Sergej Eisenstein für die Stadt Nürnberg. In der Nürnberger Tafelhalle veranstaltet sie als „Artist in Residence“ seit 2017 ihre eigene interdisziplinäre Konzertreihe, zu der sie Gastkünstler:innen aus den Bereichen Tanz, Literatur, Videoperformance und Musik einlädt. Sie engagiert sich u.a. als Juryvorsitzende beim Leipziger Jazznachwuchspreis und wurde in den Gutachterausschuss der Bayerischen Kunstförderpreise in der Sparte Musik und Tanz im Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst berufen. Seit 2008 unterrichtet sie den künstlerischen Nachwuchs, seit dem Wintersemester 2022 lehrt sie in den Fächern Ensembleleitung Jazz, Combo und Improvisation an der Hochschule für Musik Nürnberg.
Rebecca Trescher ist nicht nur ein Multitalent, sondern auch eine tiefsinnige Beobachterin. Oft wird sie für ihre Kompositionen durch den Perspektivwechsel in der Natur angeregt, vor allem durch Spaziergänge im Wald, aber nicht immer: Im Jahr 2019/2020 war sie „Artist in Residence“ an der Cité internationales des Arts de Paris 2019. Das Schlendern durch die Straßen von Paris inspirierte sie zu ihrem ausgezeichneten vierteiligen Werkzyklus „Paris Zyklus | The Spirit of the Streets“ (2022 bei Enja veröffentlicht). Bis dato hat Rebecca Trescher sieben Alben unter eigenem Namen veröffentlicht.
Im Mai 2024 wird ihre achte Veröffentlichung „Character Pieces“ bei Enja erscheinen. Mit ihrem Tentett wird sie 2024 u.a. auf der Jazzahead in Bremen sowie im Opernhaus Bonn zu hören sein. Im September 2024 wird sie für eine neue Produktion für den Deutschlandfunk in Köln komponieren.
Dieses Album enthält kein Booklet
