Album Info

Album Veröffentlichung:
2018

HRA-Veröffentlichung:
06.07.2018

Label: Decca

Genre: Jazz

Subgenre: Contemporary Jazz

Interpret: Lee Konitz & Dan Tepfer

Das Album enthält Albumcover Booklet (PDF)

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  • 1 Thrill 02:33
  • 2 9/11 Suite - Pt. I 03:49
  • 3 9/11 Suite - Pt. II 02:39
  • 4 9/11 Suite - Pt. III 04:26
  • 5 Pulsing Green 01:34
  • 6 Alter Ego 03:11
  • 7 Through The Tunnel 06:02
  • 8 Egos Alter 01:08
  • 9 Rebounds 04:25
  • 10 A Place We Know 02:16
  • 11 Pulsing Orange 01:39
  • 12 Whirlpool 01:59
  • 13 Ceaseless 02:42
  • 14 Eager Altos 00:58
  • 15 Body & Soul 07:00
  • Total Runtime 46:21

Info zu Decade

Lee Konitz & Dan Tepfer - Momentaufnahmen eines ungewöhnlichen Duos: Seit rund zehn Jahren bilden der legendäre Altsaxophonist Lee Konitz und der junge Pianist Dan Tepfer ein musikalisches Gespann. Mit dem Album "Decade" ziehen sie nun eine Bilanz.

24 Jahre jung und frisch in New York angekommen war Pianist Dan Tepfer, als er 2006 dem damals 79-jährigen Altsaxophonisten Lee Konitz vorgestellt wurde. Zustande gekommen war der Kontakt über Tepfers französischen Mentor Martial Solal, der in den 1970ern und 80ern selbst einige aufsehenerregende Duo-Alben mit Konitz eingespielt hatte. Trotz des enormen Altersunterschieds sprang der Funke zwischen Tepfer und Konitz sofort über. Und schon wenige Monate später gaben sie in der New Yorker Jazz Gallery ihr erstes Duo-Konzert. 2009 erschien das erste gemeinsame Album "Duos With Lee". Jetzt feiern sie auf "Decade" ihre seit über zehn Jahren bestehende nicht alltägliche musikalische Partnerschaft und Freundschaft.

"In den vergangenen Jahren haben Lee und ich oft darüber geredet, eine weitere Duo-Platte zu machen", sagt der in Paris geborene Pianist. "Unser erstes, 'Duos With Lee', nahmen wir 2008 auf. Und unsere musikalische Komplizenschaft hat sich seitdem entwickelt und vertieft. Wenn man über zehn Jahre hinweg Tourneen durch die ganze Welt unternimmt, bleibt das wohl nicht aus. Ich bin auch als Musiker gereift. 2008 war ich erst 26 Jahre alt, Lee 81. Als wir anfingen diese Platte zu machen, ging Lee schon stramm auf die 90 zu, und ich war fast Mitte dreißig. Es war einfach an der Zeit, wieder aufzunehmen."

Wie sehr die Chemie zwischen den beiden stimmt, spiegelt sich darin wieder, dass alle Stücke bis auf eine Ausnahme - den Johnny-Green-Klassiker "Body And Soul" - freie Improvisationen sind. Die meisten entstanden zwischen 2015 und 2016 spontan bei kurzen Aufnahmesessions im Yamaha-Klaviersalon in Manhattan. Um ohne jeglichen Druck arbeiten zu können, verwendete Tepfer dabei sein eigenes Aufnahme-Equipment.

"Stil war mir noch nie sonderlich wichtig", meint Tepfer. "Ich bin in Frankreich zweisprachig in einer amerikanischen Familie aufgewachsen. Das mag erklären, warum ich mich immer mehr mit dem Inhalt als mit der Form beschäftigt habe, mehr mit dem, was gesagt wird, als mit der Sprache, in der es ausgedrückt wird. Daher habe ich in meiner Musik zunehmend verschiedene Ausdrucksmittel ausprobiert, um die Botschaft stärker vom Medium zu isolieren."

Diese Experimentierlust, die auch Lee Konitz in seiner gesamten Karriere umgetrieben hat, manifestiert sich besonders in dem Stück "Through The Tunnel". Konitz ist hier ausnahmsweise am Sopransax zu hören, während Tepfer ein sogenanntes Disklavier spielt, für das er Computer-Algorithmen entwarf, auf die beide bei der Improvisation reagieren. Konitz ließ sich am Ende des Stücks sogar zu einer kuriosen Gesangseinlage hinreißen. Bei einer Session, die auf den 11. September 2015 gefallen war, schlug Lee vor, der Ereignisse zu gedenken, die vierzehn Jahre zuvor die Welt erschüttert hatten. So entstand ihre "9/11 Suite", die sie den Opfern der Terroranschläge widmeten. Die Solostücke "Alter Ego", "Egos Alter" und "Eager Altos" waren wiederum 2010 in Konitz' Apartment aufgenommen worden. Tepfer hatte die Idee, den Altsaxophonisten per Overdub-Verfahren mit sich selbst kommunizieren zu lassen. 2015 schlug Lee dann vor, dass Tepfer seine Solonummern "Pulsing Orange" und "Pulsing Green" im selben Modus einspielen sollte.

"Das Gefühl der Entdeckung - ist es nicht das, wofür die Improvisation da ist?", fragt Tepfer abschließend. "Wenn es etwas gibt, das ich in all der Zeit mit Lee gelernt habe, ist es, dass einem jeder Moment eine Chance bietet, Präsenz zu zeigen, zu kommunizieren, etwas Bedeutungsvolles beizutragen, zu entdecken - und dass man solche wertvollen Gelegenheiten nicht vergeuden sollte. Lee legt in dieser Hinsicht die Messlatte sehr hoch. Seine kindliche Begeisterung für das harmonische Zusammenspiel mit einem anderen Menschen, für die Erschaffung einer ausgewogenen Melodie, für eine echte musikalische Konversation - Dinge, die immer wieder neu entdeckt werden müssen -, diese Freude hat bei ihm in den elf Jahren, die ich nun schon mit ihm spiele, kein bisschen nachgelassen und scheint jetzt, wo er die 90 Jahre überschritten hat, in mancher Hinsicht sogar noch ausgeprägter zu sein."

Lee Konitz, Alt- und Sopransaxophon, Gesang
Dan Tepfer, Klavier




Lee Konitz
Alto Saxophonist Konitz has enjoyed one of the most creative and prolific careers in modern jazz. After an early experience with the Claude Thornhill Orchestra and Stan Kenton’s Orchestra, the innovative small groups of pianist Lennie Tristano, and the Miles Davis Capitol Orchestra ("Birth of the Cool"), Konitz turned freelance and has remained on the cutting edge of post-bop improvisation ever since.

He has occasionally led a nonet (now resurrected!) and various quartets, but his exceptionally large and varied discography also includes an early unaccompanied saxophone solo album, several innovative albums of duets that spanned jazz styles, and collaborations which reads like the "who’s who” of the Jazz world. Lee Konitz is the only still active musician to have played all three ever excisting Birdland clubs in New York City.

Like Gil Evans or Coleman Hawkins Lee has always been open and interested to play with younger musicans and to participate in exciting new musical projects co-lead by them (like the Lee Konitz New Nonet or the Lee Konitz-Ohad Talmor String Project). A new book about Lee Konitz (by Andy Hamilton) was published in 2007. He has received the NEA Jazz Masters Award in 2009.

Recently Lee Konitz has performed in a duo setting with pianist Dan Tepfer and his New Quartet, followed by a CD released with Brad Mehldau, Charlie Haden and the late Paul Motian.

In 2012 another quartet constellation featuring Bill Frisell, Gary Peacock and Joey Baron has emerged.

Lee was voted "Alto Saxophonist of the Year" by Downbeat Magazine Critics Poll in 2010 and numerous times before that. In July 2013 he was awarded the "German Jazz Prize" for his life in music.

Dan Tepfer
has made a name for himself as a pianist-composer of wide-ranging ambition, individuality and drive — “a remarkable musician” in the words of the Washington Post and one “who refuses to set himself limits” in those of France’s Télérama. The New York City-based Tepfer, born in 1982 in Paris to American parents, has performed with some of the leading lights in jazz, including extensively with veteran saxophone luminary Lee Konitz. As a leader, Tepfer has crafted a discography already striking for its breadth and depth, ranging from probing solo improvisation and intimate duets to richly layered trio albums of original compositions. His Sunnyside/Naïve album Goldberg Variations / Variations saw the prize-winning pianist performing J.S. Bach’s masterpiece as well as improvising upon it to “build a bridge across centuries and genres” (Wall Street Journal) in “an impressive feat that keeps coming back to a hearty and abiding respect” (New York Times). As a composer, he is a recipient of the Charles Ives Fellowship from the American Academy of Arts and Letters for works including Concerto for Piano and Winds, premiered in the Prague Castle with himself on piano, and Solo Blues for Violin and Piano, premiered at Carnegie Hall. Bringing together his undergraduate studies in astrophysics with his passion for music, he is currently working on integrating computer-driven algorithms into his improvisational approach. Awards include first prize and audience prize at the Montreux Jazz Festival Solo Piano Competition, first prize at the East Coast Jazz Festival Competition, and the Cole Porter Fellowship from the American Pianists Association.



Booklet für Decade

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