Album Info

Album Veröffentlichung:
2023

HRA-Veröffentlichung:
28.04.2023

Label: ACT Music

Genre: Jazz

Subgenre: Vocal

Interpret: Matthieu Saglio

Das Album enthält Albumcover Booklet (PDF)

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Formate & Preise

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FLAC 48 $ 13,50
  • 1 Madiba 05:55
  • 2 Ponte un Alma 06:19
  • 3 Irta 03:57
  • 4 Elevation 05:27
  • 5 Temps Modernes 05:19
  • 6 For the Love That We Feel 05:46
  • 7 A la Deriva 06:07
  • 8 Buenos Aires 05:24
  • 9 Divina Tormenta 07:26
  • 10 La Risa de Bea 06:20
  • 11 Amal 05:36
  • 12 Movement 04:37
  • Total Runtime 01:08:13

Info zu Voices

„Die Stimme ist etwas sehr Charakteristisches, ja Intimes eines jeden von uns – und vor allem etwas Hautnahes: Wo beim Klang des Instruments stets noch der Instrumentenkörper zwischen der Musik und uns steht, sind wir beim Singen immer ganz unmittelbar wir selbst.“ Spricht Matthieu Saglio über die menschliche Stimme, gerät der 45-Jährige geradezu ins Schwärmen – und so lag es für ihn auch nahe, sein neues Album eben diesem klingenden Spiegelbild unserer Seele zu widmen: „Voices“.

Dabei ist der gebürtige Franzose eigentlich Cellist. Hat sich seit seinem achten Lebensjahr ganz dem Spiel auf den vier Saiten verschrieben und nach seinem klassischen Streicherstudium am Konservatorium von Rennes auf seinem Instrument Brücken zu Jazz und Flamenco, Folk Music und afrikanischen Klängen und Rhythmen geschlagen, westgotische wie arabische Einflüsse in sein Spiel aufgenommen – kein Wunder, lebt der kreative Geist doch seit mehr als zwei Jahrzehnten in Valencia, seit Jahrtausenden ein Schmelztiegel verschiedenster Kulturen. Gerade das Cello aber sei in der Vielfalt seiner Farben und Techniken der menschlichen Stimme sehr nah und offen nach so vielen Richtungen, findet Saglio: „Ich kann mit dem Bogen wie ein Geiger spielen, zupfen wie ein Gitarrist oder mit einer Basslinie die Harmonik eines Stücks tragen. Bei all dem bleibt es doch immer das intimste aller Instrumente, das in jedem Konzert aufs Neue Menschen ganz direkt berührt, egal wo auf der Welt ich auch musiziere.“

So entstand die Idee, eben dieses weltumspannende Moment seines Cellos zu nutzen für eine große musikalische Umarmung der Stimmen unserer Erde: einerseits in seinem Ensemble mit dem Percussionisten und Schlagzeuger Steve Shehan, dem Tastenkünstler Christian Belhomme und dem Geiger Léo Ullmann – „nach meinem letzten Album mit so vielen Gästen wollte ich diesmal gern den Fokus auf meine unglaublichen Quartettkollegen richten“. Andererseits aber eben auch auf die so vielfältigen Klangfarben des menschlichen Lautorgans in den Kulturen dieser Erde. „Natürlich lässt sich in zwölf Songs nicht allen Stimmen unserer Welt sängerisch Tribut zollen“, räumt Saglio ein. „Mir geht es um den Geist, dass in unserer Gesellschaft künstlerisch Raum für eine jede und einen jeden ist und wir alle wunderbar zusammenleben und -musizieren können.“

Und so finden sich auf „Voices“ denn neben vier instrumentalen Titeln sieben Songs mit jeweils ganz unterschiedlichen Sängerinnen und Sängern, die seine Kompositionen mit ihren Herzenszeilen unterlegt haben. Ob nun die gefeierte Afroperuanerin Susana Baca („Ponte Un Alma“), Musikethnologin und ehemals Kulturministerin in ihrer Heimat, die Saglio nicht allein ob ihrer melancholischen Stimme wie eine Großmutter oder einen Großvater verehrt; die aserbeidschanische Gesangslegende Alim Qasimov („Elevation“), dessen improvisatorischer, zugleich ungemein purer Gesang den Komponisten noch nach der Aufnahme zu einer eigenen musikalischen Antwort auf seinen vier Cello-Saiten angeregt hat – „davon habe ich immer geträumt“; oder der schwedische Jazz-Posaunist Nils Landgren, der in „For the Love that we feel“ einmal mehr seine Liebe zum menschlichen Organ lebt: „Seine Stimme erinnert mich an Chet Baker.“ Ob der in Paris lebende Wasis Diop („Temps Modernes“), der gekonnt Volksmusik seiner senegalesischen Heimat mit Pop und Jazz vermischt, die junge katalanische Flamenco-Sängerin Anna Colom („Divina Tormenta“) mit ihrem „faszinierenden melismatischen Gesang“ oder Natacha Atlas, deren freier Umgang mit Melodie und Rhythmus wie auch ihre Mischung aus arabischer und elektronischer Musik ihn schon seit langem begeistert: allesamt „großartige Künstler“, die der Cellist sängerisch in sein Herz geschlossen hat – bis hin zu seinem Bruder Camille, der nicht nur „eine magische Stimme besitzt, sondern mit ihr auch wunderbar improvisieren kann“.

Und doch ist es am Ende kein unmittelbarer Gesang, der Saglios vielleicht größtem Herzensprojekt auf diesem Album eine außergewöhnliche Note verleiht. „Den Song ‚Madiba‘ schrieb ich vor einigen Jahren, nachdem ich eine Biografie von Nelson Mandela gelesen hatte“, erzählt der Cellist. „Sein Leben hat mich inspiriert.“ Eigentlich hatte er diesen Titel lediglich durch einen kleinen Chor stimmlich ausschmücken wollen, doch dann kam ihm der Gedanke, die Komposition durch einen Ausschnitt aus einer Rede der Ikone der südafrikanischen Freiheitsbewegung zu ergänzen… und so findet sich nun am Ende des Titels ein O-Ton aus Mandelas berühmter Verteidigungsrede im Rivonia-Prozess von 1964. „Denn auch in der Musik geht es darum, offen zu sein für alle Stimmen dieser Welt.“

Matthieu Saglio, Cello & Gesang
Steve Shehan, Schlagzeug und Percussion
Christian Belhomme, Klavier & Keyboards
Léo Ullmann, Geige
Susana Baca, Gesang
Alim Qasimov, Gesang
Natacha Atlas, Gesang
Nils Landgren, Gesang
Wasis Diop, Gesang
Anna Colom, Gesang
Camille Saglio, Gesang
Vega Tomás, Gesang




Matthieu Saglio
Mit einem unverwechselbaren Klang und einer beeindruckenden musikalischen Bandbreite, hat sich Matthieu Saglio als einer der faszinierendsten Cellisten seiner Generation etabliert. Nach einer klassischen Ausbildung am Conservatoire de Rennes, ist der gebürtige Franzose heute in Valencia ansässig. Dort zählt er zu jenen Pionieren, die die Fusion des Cello mit der spanischen Flamencotradition etablierten – insbesondere mit seiner Band Jerez-Texas, mit der er seit 2002 um den Globus tourt. Parallel dazu verfolgt Matthieu zahlreiche Solo-, Duo- und Bandprojekte und ist ein gefragter Begleiter in verschiedensten Formationen. Dazu zählt auch das Trio NES, mit dem er drei Jahre nach seiner Gründung das Album Ahlam (2018) beim renommierten deutschen Label ACT veröffentlichte. Von der internationalen Presse einhellig gefeiert, spielt das Trio nun intensiv in ganz Europa. Aber auch Matthieus Qualitäten als Komponist sind regelmäßig in Original-Soundtracks für Theater oder Fernsehen zu hören.

Bei seinem Schaffen leitet ihn, als Künstlerbotschafter der Internationalen Yehudi Menuhin Stiftung, vor allem ein Ziel: einen Dialog zwischen seinem Instrument und anderen Kulturen zu eröffnen.

“Matthieu Saglio is arguably the greatest French jazz cellist today“ (Babelmed).



Booklet für Voices

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