“Roswell” ist laut und voller Energie, manchmal extrem persönlich und manchmal explizit politisch, oft unbequem und dabei unverschämt eingängig. Jedes der zwölf Stücke auf “Roswell” steht für sich, jedes folgt einer klaren Idee und der stillschweigenden Übereinkunft, sich mit nichts weniger als größtmöglicher Geilheit zufrieden zu geben. Das ist die Superkraft von Marteria und seinen kongenialen Studiopartnern The Krauts (die wie schon die beiden Teile von “ZGIDZ” auch “Roswell” musikalisch verantworten). Sie nehmen sich radikale Referenzplatten wie “Blue Flowers” von Dr. Octagon, “Experience” von The Prodigy oder “Blackstar” von David Bowie und machen daraus eigenständige, ergreifende Popmusik.
Marteria hat Hip-Hop wieder cool gemacht und Sprache in diesem Land geprägt. Verbiegen musste sich Marteria bei all dem nie. Er hat stattdessen einfach die Welt um sich herum verbogen.