Wu Wei, Martin Stegner, Janne Saksala
Biographie Wu Wei, Martin Stegner, Janne Saksala
Wu Wei
Die Kunst des international renommierten Sheng-Virtuosen Wu Wei reicht weit über die traditionellen Grenzen seines mehr als 3000 Jahre alten chinesischen Instruments hinaus und bringt es weit ins 21. Jahrhundert.
Die Sheng ist eine Mundorgel, die aus einem Bündel von Bambusrohren geformt und in eine Metallschale gehüllt ist und unbegrenzte Möglichkeiten in Bezug auf Melodie, Harmonie, Rhythmus und Polyphonie bietet. Wu Weis Expertise führte zur Zusammenarbeit mit Künstler:innen und Komponist:innen wie Unsuk Chin, Ondřej Adámek, Donghoon Shin und Enjott Schneider. Der Künstler spielt mit Ensembles in traditioneller, kammermusikalischer oder orchestraler Besetzung, improvisiert in Solokonzerten oder mit Jazz-Big-Bands, spielt elektronische Musik und nimmt an Aufführungen von Minimal- oder Barockmusik teil.
Im Bereich der Neuen Musik wurde Wu Wei von Orchestern wie den Berliner Philharmonikern, dem New York Philharmonic, dem Seoul Philharmonic Orchestra, dem Los Angeles Philharmonic, der BBC Symphony und der San Francisco Symphony sowie von Ensembles wie dem Ensemble intercontemporain und der NDR Big Band eingeladen. Er tritt regelmäßig bei Festivals wie den BBC Proms in London, den Donaueschinger Musiktagen, beim Lincoln Center Festival in New York und beim Tongyeong International Music Festival auf.
In Berlin gründete er mit zwei Mitgliedern der Berliner Philharmoniker das Wu Wei Trio, das jede Saison im Kammermusiksaal der Philharmonie Berlin auftritt, und das Ensemble Asianart, das transkulturelle Programme mit Instrumentalist:innen aus aller Welt erarbeitet.
In den kommenden Monaten stehen u. a. Konzerte mit dem Taipei Chinese Orchestra, mit dem Lucerne Festival Contemporary Orchestra, eine China-Tournee mit dem Wu Wei Trio, Konzerte beim HR-Sinfonieorchester Frankfurt, eine Kooperation mit der NDR Big Band und eine Residency am NCPA in Peking auf dem Programm.
Wu Wei wurde 1970 in Gaoyou (China) geboren. Er studierte am Shanghai Conservatory of Music und begann seine Karriere 1993 als Sheng-Solist in China und nahm 1995 an einem DAAD-Stipendium in Berlin teil, wo er derzeit lebt. Seit 2013 ist Wu Wei Professor für Sheng am Shanghai Conservatory of Music.
Martin Stegner
gehört wohl zu den interessantesten Bratschisten Deutschlands.
Nach erstem Geigenunterricht bei seinem Vater setzte er das Studium an der Mannheimer Musikhochschule bei Roman Nodel fort und wechselte später zur Bratsche. Er war Stipendiat der Karajan Akademie, sein erstes Engagement führte ihn 1993 als Solobratschist zum Deutschen Symphonie-Orchester Berlin, drei Jahre später wechselte er zu den Berliner Philharmonikern.
Er konzertiert als Solist und Kammermusiker in Europa, Amerika und Japan. Er ist Dozent für das Gustav Mahler Jugendorchester und das Orquesta Juvenil Centroamericana tätig und gibt Kurse unter anderem an der Yale University und der Musikhochschule Hanns Eisler in Berlin. Er leitete zahlreiche Kreativprojekte im Rahmen des Education Programmes der Berliner Philharmoniker.
Sein Repertoire umfasst die Musik von Bach bis Piazzolla, die besondere Liebe gehört jedoch der Liedbearbeitung, so erschienen mehrere hochgelobte CDs mit Liedzyklen von Robert Schumann.
Seit seiner Jugend ist er leidenschaftlicher Improvisator, konzertierte bei zahlreichen Festivals und spielte u.a. mit Herbie Mann, Diane Reeves, Nils Landgren und Michael Wollny. 2023 erhielt er zusammen mit dem Trickster Orchestra den deutschen Jazzpreis.
Er war Mitbegründer der Berlin Philharmonic Jazz Group und rief 2008 das Ensemble Bolero Berlin ins Leben. Bei ECM erschien 2015 und 2021 ein Album zusammen mit der deutsch/ persischen Sängerin Cymin Samawatie.
Weitere Projekte verbinden Martin Stegner unter anderem mit Markus Stockhausen, dem chinesischen Sheng Virtuosen WuWei und dem norwegischem Streichtrio „Northern String Trio“
Sein Schaffen ist auf bisher 22 CDs dokumentiert.
Janne Saksala
Als einem lokalen Jugendorchester ein Kontrabassist fehlte, fragte sein Lehrer Janne Saksala, der bereits Klavier und E-Bass spielte, ob er es einmal mit dem Instrument versuchen wolle. Er sagte sofort und mit großer Begeisterung zu. 1981 begann er sein Kontrabassstudium bei Jiří Paevianen an der Musikschule seiner Heimatstadt Helsinki und setzte es ab 1986 bei Klaus Stoll an der Hochschule der Künste Berlin fort.
Zu seinen weiteren wichtigen Einflüssen zählen Duncan McTier, František Posta und Ilan Gronich. 1991 gewann er einen Preis beim Internationalen Musikwettbewerb der ARD in München. Zwei Jahre später wurde Saksala Mitglied der Berliner Philharmoniker, wo er seit 2008 als Erster Solo-Kontrabassist engagiert ist.
Als leidenschaftlicher Kammermusiker konzertierte er unter anderem mit Olli Mustonen, Isabelle Faust, Guy Braunstein, Igor Levit, Leif Ove Andsnes, Jan Vogler und Tabia Zimmermann.
Saksala spielt regelmäßig mit den Stradivari-Solisten der Berliner Philharmoniker und ist Gründungsmitglied der Berliner Philharmoniker-Jazzgruppe und des Oriol Ensembles.
Neben seiner Konzerttätigkeit ist er ein ebenso leidenschaftlicher Lehrer. Er gibt jährlich eine Meisterklasse an der Carl-Flesch-Akademie in Baden-Baden, war Gastprofessor an der Hochschule für Musik Hanns Eisler in Berlin und lehrte als Gastdozent an verschiedenen Universitäten in Amerika, Europa und Asien. In letzter Zeit widmet sich Saksala auch der Komposition. 2017 schrieb er sein erstes Werk „Rituaali für Cello und Kontrabass“.
