Vox Cosmica Arianna Savall

Cover Vox Cosmica

Album info

Album-Release:
2014

HRA-Release:
28.10.2014

Label: Carpe Diem Records

Genre: Classical

Subgenre: Chamber Music

Artist: Arianna Savall, Petter Udland & Ensemble Hirundo Maris

Composer: Johansen Hildegard von Bingen

Album including Album cover Booklet (PDF)

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FLAC 96 $ 14.90
  • 1 Responsorium: O tu suavissima virga 15:14
  • 2 Antiphona: Karitas habundat 05:57
  • 3 Meditation I 04:54
  • 4 Sequentia: Planctus David 16:00
  • 5 Meditation II 04:09
  • 6 Responsorium: Ave Maria 10:26
  • 7 Meditation III 04:33
  • 8 Antiphona: O quam mirabilis 07:57
  • 9 Meditation IV 04:27
  • 10 Antiphona: O virtus Sapientie 06:21
  • Total Runtime 01:19:58

Info for Vox Cosmica

Aarianna Savall und ihr Ensemble Hirundo Maris interpretieren Musik von Hildegard von Bingen sowie neue kompositionen von Petter Udland Johansen. Das neue Alben von Arianna Savall, Petter Udland Johansen und ihrem ensemble Hirundo Maris ist eine neue und einzigartige interpretation der Musik Hildegard von Bingens, ganz und gar der Schönheit, Emotion und geistlichen Tiefgründigkeit ihrer Musik gewidmet. Die Magie der Werke dieser herausragenden komponistin, Philosophin und Mystikerin wird hier in einer zutiefst berührenden Art und Weise vermittelt.

Die lieder Hildegards wechseln sich ab mit neu komponierten instrumentalen Meditationen von Petter Udland Johansen, die von der Musik Hildegards inspiriert sind und eine Brücke zwischen ihrer damaligen und unserer jetzigen Zeit bauen. 

Hirundo Maris:
Arianna Savall, Voice, Medieval Harp, Italian Triple Harp, Lyra, Tibetan singing Bowl
Petter Udland Johansen, Voice, Hardingfele, Lyra, Fiddle, Monochord
Andreas Spindler, Flutes, Fiddle, Romain Bells, Colascione, Tromba Marina, Voice
Anke Spindler, Nyckelharpa, Fiddles, Viola da Gamba, Voice
David Mayoral, Santur, Percussion, Romain Bells, Voice

Hildegard von Bingen ist eine der wichtigsten Frauen des europäischen Mittelalters. Was sie in politischer, spiritueller und künstlerischer Arbeit leistete, findet bis heute kaum seinesgleichen – weshalb sie zu Recht auch noch knapp 1000 Jahre nach ihrem Tod einer breiten Öffentlichkeit bekannt ist. Das Interesse an Hildegard hat durch die Ernennung der Heiligen zur Kirchenlehrerin durch Papst Benedikt XVI. neue Impulse erfahren. Und so ist es sehr zu begrüßen, dass sich auch eine junge Generation von Musikerinnen und Musikern mit dem Werk Hildegards beschäftigt. Es ist dem Ensemble Sequentia zu verdanken, dass Hildegards hinreißende Musik seit 1980 teilweise sogar in den Charts der populären Musik gelistet wurde. Damals ging es vor allem darum, den Schatz der Kompositionen Hildegards zu heben. Doch seither sind nicht nur viele neue Erkenntnisse über Les- und Spielpraxis der alten Musik hinzugekommen, junge Musiker fühlen sich heute viel freier, eigene Sichtweisen und Interpretationen der Meisterwerke zu entwickeln, die nicht nur philologisch, sondern auch musikalisch hoch interessant sind.

Genau das ist zu erwarten, wenn sich Arianna Savall, Petter Udland Johansen und ihr Ensemble Hirundo Maris der Musik Hildegards annehmen. Vox Cosmica heißt die CD, und der Titel ist Programm. War doch Hildegard überzeugt davon, dass der Kosmos ein großes, klingendes Ganzes darstellt, das von der Harmonie und Liebe eines Schöpfers zusammengehalten wird. Dessen heilige Prinzipien werden von Hildegard zu Tönen umgewandelt, wenn zum Beispiel die Caritas oder die Sapientia nicht etwa besungen werden, sondern selbst ihre Stimme erheben. Man kann sich dabei kaum einen idealeren Ausdruck vorstellen, als ihn Arianna Savall mit ihrem so klaren wie warmen, so sinnlichen wie unprätentiösen Sopran hier bietet.

Ihren Gegenpol bildet Petter Udland Johansens charaktervoller Tenor. Vox Cosmica belässt es klugerweise nicht bei der femininen Spiritualität Hildegard von Bingens, sondern installiert auch einen männlichen Antipoden in Petrus Abaelardus‘ Lamentationen des David. Abaelardus ist sowohl in seiner tragischen Liebe zu seiner Schülerin Heloise wie in seiner vernunftbegründeten Theologie ein, wenn nicht der Antipode Hildegards. Aber eben nicht nur in seinem Leben und Lehren, sondern auch in seinen wenigen erhaltenen, sehr persönlich scheinenden Kompositionen. Wo Hildegard immer das große Ganze, das Ideal meint, ist Abaelardus am Konkreten, am Individuellen interessiert. Hildegard kennt keinen Schmerz, Abaelardus singt nur von ihm – und Petter Udland Johansen schenkt ihm wahrlich zu Herzen gehenden Ausdruck.

Ganz selbstverständlich bewegen sich die Musiker von Hirundo Maris kenntnisreich in den komplexen Manuskripten der mittelalterlichen Äbtissin wie des zerrissenen Theologen. Aber sie vergessen dabei nicht ihre eigene Herkunft und unsere musikalische Gegenwart. So fügen sie zentrale Gesänge Hildegards zu berührenden Einheiten zusammen, kontrastieren sie mit Abaelardus und verbinden alles mit musikalischen Meditationen Petter Udland Johansens. Diese Meditationen haben eine berührende Intensität, fast unmerklich verschieben sie die Zeitebenen von der mittelalterlichen Musik zur Gegenwart, ohne sich modernistisch vom Material Hildegards abzusetzen, aber auch ohne sich wohlig pauschal an esoterische Wohlfühlstimmung anzubiedern. So wird die Musik der Gegenwart nicht als Kontrast zu den Klängen des Mittelalters benutzt, sondern ergibt sich logisch aus dieser. Angestrebt ist nicht weniger als eine neue Einheit von gestern und heute, die eigentlich eine Zeitlosigkeit ist. Die Botschaften Hildegards und Abaelardus‘ durchdringen so mühelos Zeit und Raum und werden ganz direkt und emotional authentisch spürbar. Und wir können uns fragen, was uns davon fremd bleibt und was uns berührt. Hirundo Maris stellt sich mit dem so anspruchsvollen wie erlesenen Projekt Vox Cosmica in direkte Reihe mit den herausragenden Crossoverprojekten unserer Zeit. (Thomas Höft, Köln 28.09.2014)


Arianna Savall
born in Switzerland, studied in Basel and Terrassa. She began studying early music performance practise with Rolf Lislevand at the Toulouse Conservatory in 1992. Between 1996 and 2001 she returned to Schola Cantorum Basiliensis for postgraduate studies in singing with Kurt Widmer and historical harp studies with Heidrun Rosenzweig, and in 2006/7 studied Spanish baroque harp with Andrew Lawrence-King in Barcelona. She made her debut as singer of baroque opera in Basel in 2000 performing the “Opera Seria” of Florian Leopold Gassmann. This was followed in 2002 by a highly successful Barcelona production of Moneverdi’s “Orfeo” directed by Jordi Savall, with Arianna as Eurydice. Her recordings with the Savall family and with Hespèrion XXI ensemble have received numerous awards. Arianna’s own albums for Alia Vox include “Bella Terra” (2003) and “Peiwoh” (2009), the latter also with contributions from Hirundo Maris’s Petter Udland Johansen and David Mayoral.

Petter Udland Johansen was born in Oslo, where he received his first voice and instrumental training. He graduated from the Norges Musikhøyskole, studying voice with Ingrid Bjoner and Svein Bjørkøy in 1996 and from Basel’s Schola Cantorum with Richard Levitt in 2000, making also additional studies with the tenor Hans Peter Blochwitz. His operatic and concert repertoire of classical music includes the works of Bach, Monteverdi, Mozart, and Mendelssohn as well as songs by Schubert, Grieg, Wolf, Mahler and Brahms. He has worked with conductors including Rinaldo Alessandrini, Jordi Savall, Pep Prats, Christer Løvold, Tom and Tobias Kjellum Gossmann. Groups with which he has given concerts and recordings include Sagene Ring, Capella Antiqua Bambergensis, Pratum Musicum, La Morra, Ferarra and Lucidarium. Together with Christer Løvold and Mark B. Lay, he founded the vocal trio Pechrima.



Booklet for Vox Cosmica

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